Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert von USA «starke Reaktion»
Am Wochenende kam es im Ukraine-Krieg zu einem Rekord-Drohnenangriff auf Kiew. Wolodymyr Selenskyj fordert nun eine Reaktion der Weltgemeinschaft.

Das Wichtigste in Kürze
- Kiew wurde am Wochenende mit über 800 russischen Kampfdrohnen angegriffen.
- Wolodymyr Selenskyj fordert nun eine Reaktion der Weltgemeinschaft.
- «Wir zählen auf eine starke Reaktion Amerikas», sagte der ukrainische Präsident.
Die russischen Angriffe im Ukraine-Krieg gehen weiter. In der Nacht zum Sonntag setzten die Angreifer nach Angaben der Luftwaffe in Kiew mehr als 800 Kampfdrohnen ein: ein Rekord.
Zudem wurden Marschflugkörper und Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert. Erstmals traf ein Angriff auch das Hauptregierungsgebäude in der ukrainischen Hauptstadt. Nach Behördenangaben wurden vier Menschen getötet und Dutzende verletzt.
Selenskyj fordert im Ukraine-Krieg Reaktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert nun eine Reaktion der Weltgemeinschaft. Kremlchef Wladimir Putin stelle die Welt auf die Probe. Er wolle sehen, ob sie derartige Attacken akzeptiert und sich damit abfindet, sagte Selenskyj in einer Videoansprache.
«Wir zählen auf eine starke Reaktion Amerikas», fordert er im Ukraine-Krieg. Genau das brauche das Land jetzt. Russland versuche der Ukraine Schmerzen zuzufügen und immer dreistere Schläge zu verüben.
«Sanktionen gegen Russland, gegen mit Russland verbundene Personen und starken Zöllen und anderen Handelseinschränkungen für Russland» brauche es. «Ihre Verluste müssen spürbar sein», forderte der Selenskyj.
Trump entgegnete auf die Frage eines Journalisten am Weissen Haus, ob er bereit sei, die zweite Phase von Sanktionen einzuläuten: «Ja, das bin ich.» Mehr sagte der Republikaner dazu nicht, kündigte aber ein weiteres Gespräch mit Putin in den nächsten Tagen an.
Unklar, ob und wann Trump Sanktionen verhängt
Es bleibt also unklar, ob und wann neue Sanktionen tatsächlich verhängt werden. Trump hatte vor Tagen angedeutet: Es gebe neben den kürzlich verhängten Strafzöllen der USA gegen Indien wegen Geschäften mit Russland weitere Pläne.
Trump hatte Mitte Juli mit Zöllen gegen Russlands Handelspartner in Höhe von etwa 100 Prozent gedroht. Diese kamen aber nicht – zumindest nicht in diesem Umfang nicht: Auf Produkte aus Indien erheben die USA seit vergangener Woche zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent.
Indien ist bislang der einzige Handelspartner Russlands, gegen den die USA im Kontext des Ukraine-Kriegs mit Strafzöllen vorgehen.

Heute ist ein Treffen in Washington geplant: Mehrere europäische Beamte unter der Leitung des EU-Sanktionsbeauftragten David O'Sullivan sind im US-Finanzministerium zu Gast.
Es sollen verschiedene Formen des wirtschaftlichen Drucks auf Russland besprochen werden – darunter auch neue Sanktionen.