Ukraine-Krieg: Russen halten sich nicht an Kriegskonventionen

Carine Meier
Carine Meier

USA,

Experten haben tausende Fotos von den im Ukraine-Krieg eingesetzten russischen Waffen untersucht. Sie schliessen daraus: Putins Strategie ist «barbarisch».

Die Überreste einer russischen Tochka-Rakete liegen auf einem Feld am Rand von Kostjantyniwka. Die Rakete wurde vom ukrainischen Raketenabwehrsystem der Stadt abgefangen.
Die Überreste einer russischen Tochka-Rakete liegen auf einem Feld am Rand von Kostjantyniwka. Die Rakete wurde vom ukrainischen Raketenabwehrsystem der Stadt abgefangen. - Celestino Arce Lavin/ZUMA Press Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Putin hält sich im Ukraine-Krieg schon lange nicht mehr an internationale Konventionen.
  • Experten haben auf Bildern 210 verschiedene Arten verbotener Munition identifiziert.
  • Dies zeige, wie «barbarisch und altmodisch» die russische Kriegsstrategie sei.

Spätestens seit der Enthüllung der Kriegsverbrechen in Butscha ist klar: Russland hält sich im Ukraine-Krieg nicht mehr an internationale Konventionen. Nun zeigt eine Bildanalyse der «New York Times», dass dies auch für die von Putin eingesetzten Waffen gilt.

Die amerikanischen Journalisten haben Tausende von Bildern zusammengetragen. Auf denen konnten sie schliesslich mehr als 2000 verschiedene Waffenarten identifizieren.

Die Analyse zeigt: 210 der eingesetzten Munitionsarten, die auf den Bildern nachgewiesen werden können, sind laut internationalem Recht verboten. In den meisten Ländern dürfen sie gemäss unterzeichneten Verträgen nicht eingesetzt werden.

Viele von diesen Waffen schiessen Streumunition ab. Diese kann nicht nur beim Einschlag unkontrollierte Zerstörung anrichten, sondern bleibt noch Jahre nach dem Krieg eine Gefahr. Etwa 20 Prozent der Mini-Sprengkörper explodieren nämlich nicht beim Aufprall, sondern erst viel später.

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Gerade aus diesem Grund ist diese Art von Munition vielerorts verboten. Jedoch wurde das entsprechende Abkommen weder von Russland noch von der Ukraine unterzeichnet. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs waren es aber nur die Russen, die Streumunition eingesetzt haben – mit einer einzigen Ausnahme.

Nur militärische Ziele erlaubt

Ebenfalls durch das humanitäre Völkerrecht vorgeschrieben ist, dass nur militärische Ziele angegriffen werden dürfen. Viele der im Ukraine-Krieg identifizierten russischen Waffen sind jedoch ungelenkt und sorgen für schwere Kollateralschäden. Sie stammen meist noch aus der Zeit des Kalten Krieges.

So haben die den Journalisten vorliegenden Dokumente auch belegt, dass schon 330 verschiedene Waffenarten zivile Ziele getroffen haben. In zahlreichen ukrainischen Städten verursachten sie damit grosse Zerstörung und forderte viele zivile Opfer.

Dies verstösst gegen das internationale Kriegsrecht und macht die Taten zu Kriegsverbrechen.

«Die Russen haben fast täglich gegen jedes einzelne dieser Prinzipien verstossen», zitiert die «New York Times» Mike Newton. Der Experte für Kriegsverbrechen an der US-Universität Vanderbilt erklärt: «Nur weil ich eine Waffe habe, heisst das nicht, dass ich sie auch benutzen kann.»

Experten: «Schockierende und barbarische Strategie»

Dieser Meinung sind auch die Spezialisten, die die Bilder von Waffen und Bombenresten studiert haben. Bei den meisten handle es sich um «relativ plumpe Relikte des Kalten Krieges», schlussfolgern sie. Und sie finden eindeutige Worte zur Kriegsstrategie Putins: «schockierend barbarisch und altmodisch.»

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