Ukraine-Krieg: «Putins Koch» rekrutiert Söldner aus Gefängnissen

Noëlle Schnegg
Noëlle Schnegg

Russland,

Jewgeni Prigoschin von der Wagner-Gruppe reist in Straflager, um Söldner für den Ukraine-Krieg anzuwerben. Als Gegenleistung verspricht er Geld - und Freiheit.

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Der im Ukraine-Krieg erfolgreiche Jewgeni Prigoschin (rechts) mit Präsident Wladimir Putin. - SPUTNIK/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wagner-Gruppe rekrutiert nun Söldner aus Straflagern.
  • Zwei Häftlinge berichten, wie Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin selbst in die Lager reist.
  • Dort verspricht er den Männern viel Geld und eine Befreiung von ihren Strafen.

In russischen Straflagern werden nun Söldner für den Ukraine-Krieg rekrutiert. Dahinter steckt Jewgeni Prigoschin, Gründer der russischen Söldnergruppe Wagner und enger Vertrauter von Putin.

Der auch als «Putins Koch» bezeichnete Geschäftsmann erledigt die Rekrutierung höchstpersönlich. Das berichtet das unabhängige russische Onlinemedium «MediaZona» und stützt sich dabei auf Aussagen von interviewten Häftlingen.

Die Männer sprechen von einem kleinen, glatzköpfigen Mann, der ihre Strafkolonien besuchte. Beide erkannten Prigoschin sofort, der früher mit seiner Catering-Firma den Kreml belieferte. Daher auch der Spitzname «Putins Koch».

«Putins Koch» sucht vor allem Diebe und Mörder für Ukraine-Krieg

Er sagte den Insassen, dass der «Dritte Weltkrieg im Gange ist» und Söldner gesucht werden. Die Wagner-Gruppe sei vor allem an Mördern und Dieben interessiert, so die Zeugen. Bei Personen mit Drogendelikten und Sexualstraftätern seien die Rekrutierer misstrauisch.

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Im Gegenzug würden die Häftlinge Geld erhalten und von ihren Strafen befreit werden. Konkret würden jeden Monat 100'000 Rubel auf dem Konto der Männer landen. Das sind umgerechnet rund 1600 Schweizer Franken. Falls ein Söldner getötet wird, erhält die Familie eine «Sargzahlung» von umgerechnet fast 80'000 Franken.

Bei Verweigerung droht Verlängerung der Gefängnisstrafe

Die Sterberate liege bei 15 Prozent, die neuen Anwärter seien also kein «Kanonenfutter», so Jewgeni Prigoschin. Einige glauben das, sagt ein Zeuge.

Er selbst falle aber nicht darauf rein. Für ihn steht fest: «Ich werde nicht in den Krieg ziehen.» Mit dieser Entscheidung muss er in Kauf nehmen, dass seine Strafe erhöht wird.

Gemäss dem russischen Medienportal «Verstka» seien bisher rund 1000 Häftlinge für die Wagner-Gruppe in den Ukraine-Krieg gezogen. Einige gingen, um einer langen Haftstrafe zu umgehen und andere aus ideologischen Motiven.

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