Im März wurden unzählige Wohnhäuser in Charkiw von russischen Truppen im Ukraine-Krieg zerstört. Die Bomben-Opfer konnten erst jetzt geborgen werden.
Ukraine-Konflikt
In Charkiw wurden mehrere Wohngebäude beschädigt. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im März wurde die ukrainische Stadt Charkiw im Ukraine-Krieg fast komplett zerstört.
  • Dabei wurden zahlreiche Hochhäuser von den Bomben getroffen.
  • Erst jetzt konnten die Leichen der Getöteten geborgen werden.

Seit mehreren Monaten dauert der Ukraine-Krieg an, der bereits Tausende Opfer gefordert hat. Zahlreiche ukrainische Städte wurden seit der Invasion Russlands zerstört, darunter auch Charkiw.

Bereits im März wurden dort Hochhäuser bombardiert. Die dabei Getöteten können aber erst jetzt aus den Trümmern geborgen werden, weil die Stadt derzeit wenige Attacken erlebt.

Lidya Krylowa erlebte den Raketenangriff auf ihr Hochhaus, wo sie gemeinsam mit ihrem 43-jährigen Sohn im 15. Stockwerk wohnte. Er überlebte nicht. Gegenüber dem «Spiegel» schildert die Rentnerin das schockierende Erlebnis. «Ich habe es nicht mehr geschafft, die Luftangriff-Warnung zu lesen, bevor mir die Decke auf den Kopf fiel».

Im Ukraine-Krieg: «Versuchte, Trümmerstücke von meinem Kopf zu entfernen»

Sie erzählt: «Die Rakete schlug im Flur des 16. Stockwerks ein. Ich lief nach unten, meine Nachbaren halfen mir. Sie wuschen mein Gesicht und hielten meine Hand, als ich versuchte, Trümmerstücke von meinem Kopf zu entfernen.»

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Unzählige Gebäude in Charkiw wurden durch russischen Beschuss im Ukraine-Krieg schwer beschädigt. Foto: Felipe Dana/AP/dpa
Charkiw
Blick auf beschädigte Strassen im Stadtteil Soltavka in Charkiw.
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein Wohngebäude steht nach einem russischen Angriff im Ukraine-Krieg zerstört im Nordosten Charkiws (Archiv).
Ukraine-Krieg
Charkiw ist die zweitgrösste Stadt in der Ukraine.

Auch Oksana wohnte im besagten Hochhaus im Stadtteil Horizont. Sie hat beim Raketenangriff ebenfalls Familienangehörige – ihren Ehemann und ihre Schwiegereltern – verloren.

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Deren Leichen wurden ebenfalls im 15. Stockwerk geborgen: «Es ist so traurig, jemanden zu verlieren, den man kennt, den man liebt», sagt sie. Erst jetzt können die Angehörigen von den Bombenopfern Abschied nehmen.

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