Ukraine Krieg: Folter-Video von Ukraine-Soldaten sorgt für Furore

Es sind grausige Szenen, die im Ukraine-Krieg aufgenommen worden sein sollen. Ein etwa fünf minütiges Video zeigt, wie etwa 20 mutmassliche Ukrainer ungefähr zehn mutmassliche Putin-Soldaten misshandeln.

Sie verhören sie und schiessen sie sogar an, nachdem sie sich bereits ergeben haben und gefesselt sind. Die Aufnahmen zeigen jeweils einen gezielten Schuss auf die Beine von drei russischen Kriegsgefangenen. Veröffentlicht wurde das Video am Sonntag beim Messenger-Dienst Telegram.

In den Sozialen Medien schlug das Video hohe Wellen. Auch die ukrainische Regierung hat sich deshalb eingeschaltet. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Aufnahmen und versprach eine Untersuchung des Militärs.

Im Interview mit dem russischen Aktivisten Mark Feygin spricht Oleksiy Arestovych von einem «absolut inakzeptablem Verhalten». «Das ist ein Kriegsverbrechen.» Arestovych sagte, die Verantwortlichen würden «hart bestraft».

Zudem gab er ein Versprechen ab, was wohl auch als Appell an die eigenen Truppen gedacht war: «Wir misshandeln keine Kriegsgefangenen, wir sind eine europäische Armee.»

Die «Bild» analysierte das Video und kommt zum Schluss, dass vieles auf ein Kriegsverbrechen der ukrainischen Truppen hindeutet. Demnach wurde das Video am Samstag oder Sonntag in Mala Rohan, etwa drei Kilometer südlich der Metropole Charkiw aufgenommen.

Der Ort wurde am Samstag von ukrainischen Truppen zurückerobert. Laut dem ukrainischen Journalisten Jurij Butusow wurden dabei mehr als 30 russische Soldaten und Söldner festgenommen.

Die Zeitung hält fest, dass der Vorfall «isoliert und nicht systematisch» erscheint. Dutzende Videos haben eine humane Behandlung der russischen Kriegsgefangenen durch ukrainische Soldaten gezeigt.