Eine Untersuchungskommission erklärte fast die Hälfte der überprüften Luftschutzkeller in der ukrainischen Hauptstadt Kiew für nicht einsatzbereit.
Ukraine
Menschen sitzen und liegen am Boden eines Luftschutzkellers. Hier in Mariupol. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fast die Hälfte der Schutzbunker in Kiew seien unbrauchbar.
  • Eine Untersuchungskommission hat rund 1850 Luftschutzkeller geprüft.
  • Zudem seien die Bunker entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich.

Eine Untersuchungskommission hat fast die Hälfte der von ihr überprüften Luftschutzkeller in der ukrainischen Hauptstadt Kiew für nicht einsatzbereit erklärt. «Die Situation bleibt kritisch», schrieb der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, am Montag bei Telegram.

Von den rund 1850 überprüften Schutzbunkern waren seinen Angaben nach rund 45 Prozent entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich.

Probleme mit dem Zugang zu Luftschutzräumen soll es in mehreren Stadtbezirken Kiews geben, wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram schrieb.

Nutzung von Mittel für Notunterkünfte noch in Prüfung

Klitschko verwies zudem darauf, dass die Verwaltungen der einzelnen Stadtbezirke in den vergangenen zwei Jahren rund 1,2 Milliarden Hrywna (etwa 292'000 Franken) für den Bau von Notunterkünften erhalten hätten. Laut Klitschko wird zurzeit noch geprüft, wie diese Mittel genutzt wurden.

In der vergangenen Woche kamen bei einem russischen Luftangriff in Kiew ein Kind und zwei Erwachsene ums Leben – der nächstgelegene Luftschutzbunker war verschlossen gewesen. Der ukrainische Präsident Selenskyj wies daraufhin die Regierung an, sich darum zu kümmern, die Lage zu verbessern. Russland hatte am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen, seitdem bekämpfen sich beide Seiten.

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