Selenskyj würdigt bei Weltkriegsgedenken Rolle der Ukraine
Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes erinnerte Präsident Selenskyj an die ukrainische Rolle bei der Befreiung Europas – acht Millionen Ukrainer seien gefallen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs die Rolle seines Landes bei der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus betont. Acht Millionen Ukrainer seien im Kampf um die Freiheit damals gefallen. Dies sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die er bei einem Gang durch Kiew in Anwesenheit von Passanten aufnahm.
Auch heute müsse das «Böse» mit vereinten Kräften bekämpft werden, sagte er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Russland brauche, wenn es sich nicht ändere, eine «Entnazifizierung und Demilitarisierung».
«Parade der Angst, des Zynismus und der Lügen»
Dies sagte er mit Blick auf die für diesen Freitag geplante grosse Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau. Dazu veröffentlichte Selenskyj auch Szenen früherer Moskauer Waffenschauen zum 9. Mai, die er als «Parade der Angst, des Zynismus und der Lügen» mit «marschierenden Mördern» bezeichnete.
Selenskyj benutzte dabei das Vokabular von Kremlchef Wladimir Putin, der wiederum Kiew als «Nazi-Regime» bezeichnet, das entmachtet und entwaffnet werden müsse. Kiew wirft Moskau immer wieder vor, den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland 1945 politisch zu instrumentalisieren und so zu tun, als hätte Russland allein den Erfolg errungen.
Rolle der USA bei Befreiung Europas
Bei der traditionellen Parade am 9. Mai verweist Putin aber immer wieder auf die Rolle der Alliierten. Auch kommen Vertreter ehemaliger Sowjetrepubliken traditionell in Moskau zusammen, um gemeinsam den Sieg von damals zu feiern.
Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak würdigte die Rolle besonders der USA bei der Befreiung Europas von der Diktatur unter Adolf Hitler. Ohne diese Hilfe wäre Moskau zerstört worden, schrieb er bei Telegram. Die Sowjetunion verlor 27 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg.