Der Streit um das Erdgas im östlichen Mittelmeer geht in die nächste Runde. Nun fordern sieben EU-Staaten einen Kurswechsel seitens Türkei.
Bohrschiff
Ein türkisches Schiff bohrte im August vor der Küste Zyperns nach Erdgas – ohne Erlaubnis. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Erdgasstreit zwischen Griechenland, Zypern und der Türkei geht weiter.
  • Sieben EU-Staaten fordern, dass Türkei sich anders verhält.

Sieben südliche EU-Staaten fordern im Streit um Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer einen raschen Kurswechsel des Nato-Mitglieds Türkei. Die Partner seien mit Griechenland und Zypern solidarisch. Das sagte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte am Donnerstagabend am Rande von Gipfelberatungen auf der Mittelmeerinsel Korsika.

Contes griechischer Amtskollege Kyriakos Mitsotakis erklärte laut einer offiziellen Übersetzung: «Die Türkei muss die Forschungen unterlassen.» Er forderte Ankara auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Ankara weist alle Vorwürfe zurück

Im östlichen Mittelmeerraum hat sich die Lage zuletzt gefährlich angespannt. Die Türkei sucht nach Erdgasvorkommen. Griechenland und Zypern sind der Ansicht, dass die Bohrungen in ihren Seegebieten erfolgen und damit illegal sind. Ankara weist dies zurück.

Militärübung in Griechenland
Ein Offizier salutiert während einer Militärübung im östlichen Mittelmeer an Bord eines griechischen Kriegsschiffes. - dpa

Die EU hatte Ankara wegen der Erdgaserkundungen bereits ein Ultimatum gesetzt und mit zusätzlichen Sanktionen gedroht. Wenn es in den nächsten Wochen keine Fortschritte beim Dialog gebe, könne beim EU-Sondergipfel am 24. September eine Liste weiterer Strafmassnahmen diskutiert werden, hatte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell Ende August angekündigt. Diese würden auch Wirtschaftssanktionen umfassen.

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