Spanisches Kriegsschiff unterwegs zur Gaza-Hilfsflotte
Spanien entsendet das Patrouillenschiff «Furor», um die Global Sumud Flotilla mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu unterstützen.

Spanien hat ein Kriegsschiff zur Sicherung einer propalästinensischen Flotte privater Schiffe mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen entsandt. Das Hochsee-Patrouillenboot «Furor» (Wut) sei in der Nacht vom Marinestützpunkt Cartagena im Südosten Spaniens in See gestochen, bestätigte das Verteidigungsministerium in Madrid auf Anfrage entsprechende Medienberichte. An Bord eines der Boote der propalästinensischen Global Sumud Flotilla (GSF) ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Zuvor hatte schon Italien die Entsendung der Fregatte «Fasan» angekündigt. Israel hat angekündigt, es werde die Boote daran hindern, die Küste des Gazastreifens zu erreichen. Israel kämpft in dem abgeriegelten Küstengebiet seit dem Hamas-Massaker vor fast zwei Jahren gegen die islamistische Terrororganisation Hamas. In dem Krieg starben nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 65.000 Menschen, überwiegend Zivilisten.
Sánchez: Auftrag ist Hilfeleistung und Durchführung von Rettungsmassnahmen
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez sagte, Auftrag der «Furor» sei es, den rund 50 privaten Booten, die Israels Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen wollen, gegebenenfalls Hilfe zu leisten und Rettungsmassnahmen durchzuführen. Die Aktivisten werfen Israel vor, im Gazastreifen Völkermord zu begehen, und wollen mit der Aktion dagegen protestieren.
Die meisten der Boote haben ihre Ende August in Barcelona begonnene Fahrt wegen eines Sturms derzeit unterbrochen und liegen südlich der kleinen Insel Koufonisi im Südosten Kretas unter Landschutz. Die starken Winde sollen in der Region östlich von Kreta nach Angaben des griechischen Wetteramts auch in den kommenden Tagen andauern.
Fähigkeiten und Ausstattung des Patrouillenschiffs «Furor»
Die «Furor» ist knapp 94 Meter lang und hat normalerweise 35 Besatzungsmitglieder. Das Schiff besitzt eine leichte Bewaffnung und ist für Rettungs- und Katastrophenmassnahmen ausgestattet. Hierzu zählen medizinische Hilfe, Materialtransport und der Kampf gegen Umweltverschmutzung. Das Schiff in Korvetten-Grösse verfügt über einen Bord-Hubschrauber und Drohnen. Die Reichweite beträgt rund 7.500 Kilometer.
Aktivisten hatten wiederholt von Drohnenangriffen, Blendgranaten und gestörtem Funk berichtet. Zwei Boote der Flottille sollen beschädigt worden sein. Aus Kreisen der griechischen Küstenwache hiess es jedoch, dass die Besatzung eines in der Region südlich von Kreta operierenden Patrouillenbootes der europäischen Grenzschutzagentur (Frontex) keine Schäden an den Booten festgestellt habe.
Israel hat der Flottille angeboten, die Hilfsgüter über den Hafen Aschdod nach Gaza bringen zu lassen. Auch eine Lieferung über Zypern wird diskutiert.