Papst Franziskus hat den verstorbenen Kardinal George Pell für seinen Dienst in der Kirche und im Vatikan gewürdigt.
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George Pell und Papst Franziskus - VATICAN MEDIA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus hat den verstorbenen Kardinal George Pell gewürdigt.
  • Er nehme sein Ableben mit Trauer zur Kenntnis, so das Kirchenoberhaupt.
  • Pell habe Wirtschaftsreformen am Heiligen Stuhl stark vorangetrieben.

«Ich habe mit Trauer von der Nachricht über das Ableben von Kardinal Pell erfahren», schrieb der 86 Jahre alte Argentinier am Mittwoch in einem Telegramm an den Kardinaldekan Giovanni Battista Re.

Franziskus hob besonders Pells Arbeit an der Wirtschaftsreform des Heiligen Stuhls und seine Hingabe für die Kirche hervor. Allen Trauernden sprach er seinen Segen aus.

Der umstrittene Kardinal starb am späten Dienstagabend mit 81 Jahren in Rom. Laut des vatikaneigenen Medienportals «Vatican News» unterzog er sich zuvor einer Hüft-Operation, nach der Komplikationen auftraten. Der Eingriff war demnach schon länger geplant.

Missbrauchsvorwürfe überschatten Wirken

Noch am 5. Januar feierte Pell das Requiem für den am Silvestermorgen verstorbenen Papst Benedikt XVI. mit. Der Papst lobte ihn im Dezember zuletzt als «grossartigen Menschen», dem man wegen seiner Arbeit im Finanzbereich des katholischen Kirchenstaates viel schulde.

Franziskus berief Pell kurz nach seinem Amtsantritt 2013 in den von ihm neu geschaffenen Kardinalsrat – einem päpstlichen Beratergremium. Der Konservative war damit ein Vertrauter des Heiligen Vaters. Knapp ein Jahr später ernannte ihn der Pontifex ausserdem zum Chef des mächtigen Wirtschaftssekretariats.

Nachdem es bereits viele Jahre Missbrauchsvorwürfe gegen Pell gegeben hatte, wurde 2017 bekannt, dass die australischen Behörden wegen Kindesmissbrauchs gegen den Kardinal ermittelten. 2019 verurteilte ihn ein Gericht zu einer sechsjährigen Haftstrafe. Etwas mehr als ein Jahr danach wurde Pell nach 13 Monaten Haft im Berufungsverfahren freigesprochen.

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