Papst Leo XIV. plant keine grossen Reformen
Papst Leo XIV. äussert sich erstmals seit seiner Wahl und kündigt keine tiefgreifenden Reformen in der Kirche an.

Unerwartet hat sich Papst Leo XIV. in einem ausführlichen Interview erstmals seit seiner Wahl klar zum Kurs der Kirche geäussert, wie «katholisch.de» berichtet. Er betont, dass er «vorerst» keine Änderungen in der Dogmatik und Morallehre vornehmen wolle.
Stattdessen strebe er an, Spannungen innerhalb der Kirche durch vertiefte Debatten zu verringern.
Besonders deutlich zeigte sich der Papst in Fragen zu Frauen in der katholischen Kirche: Die Priesterweihe für Frauen lehnt er klar ab. Die Möglichkeit für Frauen-Diakoninnen bleibe offen, allerdings ohne eine definitive Entscheidung.
Papst Leo wählt anderen Weg als Vorgänger
Wie das «SRF» beschreibt, zeigt sich Papst Leo XIV. als diplomatischer Brückenbauer, der die Kirche in der Einheit halten will. Die bisherigen Reformansätze seines Vorgängers Franziskus will er nur vorsichtig fortsetzen.
Unter anderem hatte dieser die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren eingeführt. Das hat zu einer grossen Kontroverse innerhalb der Kirche geführt, berichtet das «SRF».
Als Brückenbauer geht Papst Leo auch mit diesem Thema vorsichtig um: Er fordert, dass solche Rituale keinen festlichen Charakter bekommen dürfen.
Laut «Domradio» enttäuschen diese klaren Worte manche Reformbefürworter deutlich.
Diese Probleme will Papst Leo klären
Weiters spricht der Papst laut «Vatican News» über die wirtschaftlichen Fortschritte der Kirche und notwendige Reformen in der Kurie. Er deutet an, Abschottungen zwischen Vatikan-Dikasterien abbauen zu wollen.

Der Pontifex warnt auch vor «Fake News» und Risiken der Künstlichen Intelligenz. Papst Leo macht deutlich, dass ein «künstlicher Papst»-Avatar für ihn unvorstellbar sei.
Das Interview zeigt einen Papst, der die Kirche nicht durch radikale Reformen spalten will, sondern auf interne Befriedung setzt. Beobachter erwarten dennoch weitere Debatten über den Umgang mit aktuellen Kirchenfragen.