Papst Leo XIV empfängt Keller-Sutter im Vatikan
Bundespräsidentin Keller-Sutter sprach mit Papst Leo über Zölle, Frieden und Grundwerte. Am Samstag nimmt sie an der Zeremonie für die neuen Gardisten teil.

Am Freitagvormittag empfing Papst Leo XIV. die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zu einem offiziellen Gespräch im Vatikan .
Die Audienz markierte einen bedeutsamen Moment in den bilateralen Beziehungen zwischen der Eidgenossenschaft und dem Kirchenstaat. Der erste Pontifex aus den Vereinigten Staaten traf dabei auf die höchste Vertreterin der schweizerischen Regierung.
Keller-Sutter beschrieb die Atmosphäre des Treffens als aussergewöhnlich warmherzig und persönlich geprägt, so «swissinfo». Sie bestätigte damit ihre ersten Eindrücke vom neuen Papst als einem Menschen, der aufmerksam zuhört und echte menschliche Nähe ausstrahlt.
Keller-Sutter und Papst Leo XIV. reden über Frieden und Grundwerte
Der Dialog konzentrierte sich laut «kath.ch» auf die fundamentale Rolle von Grundwerten in der modernen Welt. Beide Seiten unterstrichen ihre gemeinsame Verpflichtung zur Förderung des Friedens auf internationaler Ebene.
Die komplexe weltpolitische Situation bildete einen weiteren Diskussionspunkt zwischen den beiden Staatsoberhäuptern. Dabei wurde insbesondere die Position Amerikas in den gegenwärtigen globalen Spannungen thematisiert.

Ein konkretes Anliegen stellten die Handelskonflikte dar, die derzeit die internationale Wirtschaft belasten. Die Bundespräsidentin äusserte ihre Sorge über protektionistische Tendenzen, die ihrer Ansicht nach dem weltweiten Wohlstand und der wirtschaftlichen Stabilität schaden.
Typisch Schweizer Präsente für das Kirchenoberhaupt
Die Schweizer Bundespräsidentin überbrachte dem Heiligen Vater bei ihrem Besuch im Vatikan traditionelle Präsente aus der Schweiz. Sie sollten dem Papst einen authentischen Eindruck von der Vielfalt und Qualität helvetischer Traditionen vermitteln.
Dazu zählte auch eine Ikone der Heiligen Wiborada, der ersten offiziell heiliggesprochenen Frau der Kirche, so die «Nidwaldner Zeitung».
Tradition der Schweizer Garde im Vatikan
Der Grund für Keller-Sutters Präsenz in Rom ist laut «kathpress.at» die alljährliche Zeremonie zur Aufnahme neuer Gardisten. Siebenundzwanzig junge Schweizer sollen am Samstag ihren feierlichen Treueeid gegenüber dem Heiligen Vater ablegen.

Die ursprünglich für den Frühlingsmonat Mai vorgesehene Zeremonie hatte aufgrund des Pontifikatswechsels verlegt werden müssen. Der Tod des vorherigen Papstes im April hatte eine Neuterminierung der traditionellen Veranstaltung erforderlich gemacht.
Die päpstliche Schweizergarde besteht aus 135 ausgewählten Männern, die sich für mindestens 26 Monate dem Schutz des Vatikans widmen. Während ihrer Dienstzeit übernehmen sie Sicherheitsaufgaben, erhalten die vatikanische Staatsbürgerschaft und begleiten das Kirchenoberhaupt auf seinen Reisen.