Der ehemalige Bischof von Brügge, Roger Vangheluwe, wurde vom Papst Franziskus aus dem Klerikerstand entlassen.
Papst Franziskus hat den früheren Bischof des belgischen Bistums Brügge, Roger Vangheluwe, nach einem Missbrauchsskandal vor vielen Jahren auch des Priesteramts enthoben. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Papst Franziskus hat den früheren Bischof des belgischen Bistums Brügge, Roger Vangheluwe, nach einem Missbrauchsskandal vor vielen Jahren auch des Priesteramts enthoben. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Andrew Medichini

Papst Franziskus hat den früheren Bischof des belgischen Bistums Brügge, Roger Vangheluwe, nach einem Missbrauchsskandal vor vielen Jahren auch des Priesteramts enthoben. Dies teilte der Vatikan am Donnerstag in Rom mit. Der heute 87-Jährige hatte 2011 in einem Fernsehinterview gestanden, zwei seiner Neffen über Jahre hinweg sexuell missbraucht zu haben.

Er stritt damals jedoch ab, Gewalt angewendet zu haben. Wegen dieser Vorwürfe war er als Bischof zurückgetreten, aber Priester geblieben. Nach Angaben des Vatikans entliess ihn der Papst nun jedoch aus dem Klerikerstand: Ein so bestrafter Priester darf weder klerikale Kleidung tragen noch seelsorgerisch tätig sein oder die Sakramente spenden. Bischof war er von 1984 bis 2010.

Vatikan begründet Entscheidung

Der Vatikan begründete die Entscheidung damit, dass in jüngerer Vergangenheit «neue schwerwiegende Elemente» aufgetaucht seien, was eine neue Prüfung des Falls durch die Behörde für die Glaubenslehre in Rom erforderlich gemacht habe.

Die Behörde habe daraufhin die Entlassung Vangheluwes aus dem Klerikerstand vorgeschlagen. Franziskus sei der Empfehlung Mitte März gefolgt.

Der Ex-Bischof habe die Entscheidung zur Kenntnis genommen, hiess es weiter, und darum gebeten, sich an einen Ort der Einkehr ohne weiteren Kontakt mit der Aussenwelt zurückziehen zu dürfen, «um sich dem Gebet und der Busse zu widmen». Nach belgischen Medienberichten lebte Vangheluwe zuletzt in einer Abtei in Frankreich.

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