Nach Corona: Weniger Alkoholeinsätze in Krankenhäusern in NRW

Juli Rutsch
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Deutschland,

Fünf Jahre Corona zeigen deutliche Auswirkungen: In NRW (D) gingen alkoholbedingte Krankenhausbehandlungen um 16 Prozent zurück. Experten sehen einen Trend.

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Seit Corona müssen weniger Menschen in NRW aufgrund von Alkoholerkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. - AFP/Archiv

Die Corona-Pandemie hat in Nordrhein-Westfalen zu einem signifikanten Rückgang alkoholbedingter Krankenhausbehandlungen geführt.

Wie das Statistische Landesamt IT.NRW berichtet, wurden im Jahr 2021 insgesamt 65'162 Menschen aufgrund übermässigen Alkoholkonsums stationär behandelt.

Dies entspricht einem Rückgang von 16 Prozent im Vergleich zu den Zahlen vor der Pandemie. Im Jahr 2019 soll es noch 76'339 Fälle gegeben haben, so die Statistiker.

Jugendliche trinken weniger

Besonders auffällig ist der Rückgang bei jungen Menschen. Laut Angaben der AOK NordWest wurden 2022 in Westfalen-Lippe 408 junge Menschen zwischen 12 und 20 Jahren wegen Rauschtrinkens eingeliefert.

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Seit Corona werden vor allem Jugendliche weniger ins Krankenhaus eingeliefert wegen Alkohols. - dpa-infocom GmbH

«Das sind deutlich weniger als vor der Pandemie», erklärt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.

Er führt aus: «2019 landeten noch fast doppelt so viele Jugendliche wegen exzessiven Alkoholkonsums im Krankenhaus.» Die Feierpause durch Corona-Massnahmen habe offenbar einen positiven Effekt gehabt.

Corona-Trend zeigt sich bundesweit

Auch bundesweit zeigt sich ein ähnlicher Trend.

Trinkst du seit der Pandemie auch weniger Alkohol?

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, gab es 2021 insgesamt 42 Prozent weniger Klinikbehandlungen junger Menschen wegen Alkoholmissbrauchs als noch 2019.

Männer stärker betroffen

Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt eine Gruppe besonders gefährdet. «Über 70 Prozent der alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen und Sterbefälle betrafen 2021 Männer», berichtet IT.NRW.

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Auch nach Corona bleiben Männer für Alkohol gefährdet (Symbolbild). - dpa-infocom GmbH

Diese Geschlechterdifferenz zieht sich durch alle Altersgruppen. Experten sehen hier weiterhin Handlungsbedarf in der Prävention und Aufklärung, insbesondere für männliche Zielgruppen.

Langfristige Auswirkungen unklar

Ob der Rückgang ein dauerhafter Trend bleibt, ist noch unklar, so AOK-Chef Ackermann. «Wir können jetzt noch nicht seriös bewerten, ob es sich um Nachholeffekte handelt oder eine dauerhafte Kehrtwende».

Forscher der Katholischen Hochschule NRW warnen zudem vor möglichen negativen Folgen. Ihre Studie zeigt, dass Menschen, die während des Lockdowns mehr Alkohol konsumierten, verstärkt unter Depressionen und Ängsten litten.

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