Grönemeyer: Seit Corona sind alle «posttraumatisch belastet»

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Deutschland,

Herbert Grönemeyer und Silbermond setzen mit ihrem gemeinsamen Song ein Zeichen gegen die gesellschaftliche Spaltung.

Grönemeyer
Äussert sich auch politisch: Herbert Grönemeyer. (Archivbild) - dpa

Herbert Grönemeyer (68) sieht die Gesellschaft noch immer von der Pandemie stark beeinträchtigt. Es sei niederträchtig, dass europa- und weltweit reaktionäre Rechte diese Situation nutzten und sich mit Hetze und Menschenfeindlichkeit breitmachten, sagte der Sänger.

«Wir alle sind seit Corona immer noch posttraumatisch belastet, und die furchtbaren Kriege und Konflikte kreieren kollektive Ängste und gehen uns schwer an die Substanz», sagte der Sänger zur deutschen Nachrichtenagentur DPA.

Zuletzt arbeitete der Popstar mit Silbermond zusammen – bei der Neuaufnahme des Silbermond-Songs «Mein Osten» als Gastsänger. Die Rockband aus Bautzen hatte das Lied bereits 2019 veröffentlicht und einen kritischen Blick auf ihre Heimat geworfen.

Bundestagswahlkampf im Fokus

Zum derzeit laufenden deutschen Bundestagswahlkampf sagte Grönemeyer: «Selbst wenn sich die Politiker gerade in Eitelkeiten verheddern, müssen wir stabil und gelassen unsere humanistische Gesellschaft und ihre unverrückbare Haltung verteidigen, die Themen forcieren und deren Bearbeitung einfordern, die wirklich für unser Land auf unserer Agenda stehen.»

Zu den Aufgaben der neuen Regierung zählen für Grönemeyer «Umverteilung, bezahlbarer Wohnraum, Klima, Gesundheit, humane, sichere Migrationspolitik».

In der Akustikballade «Mein Osten» singen die Gruppe um Sängerin Stefanie Kloss sowie Grönemeyer unter anderem über das Auseinanderdriften der Gesellschaft («Risse gehen durch Familien und ein Riss geht auch durch mich»). Die Musiker huldigen dem Osten aber auch als «Schönheit» und Region, in der die Wurzeln von Silbermond liegen.

Stabilität trotz wackliger Welt

Silbermond-Gitarrist Thomas Stolle sieht eine «wacklige Welt, an deren Enden Populisten zerren». «Da kann man manchmal nur noch den Kopf schütteln, aber irgendwie müssen wir es als Gesellschaft schaffen, stabil zu bleiben. Stabil in unseren Werten, in unserem Verständnis von Freiheit und stabil in unserer Demokratie an sich.»

2023 und 2024 standen Silbermond und Grönemeyer in Hamburg und Dresden gemeinsam auf der Bühne. Daraus entstand die spontane Idee für den gemeinsamen Song. Als «Mein Osten» zum ersten Mal erschien, hatte es vorher in Chemnitz rassistisch motivierte Gewalttaten gegeben. Zudem standen mehrere Landtagswahlen an.

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