Lauterbach rechnet mit schneller und einvernehmlicher Einigung über Corona-Regeln
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet trotz derzeitiger Uneinigkeit in der Koalition über Corona-Massnahmen für den Herbst mit einer einvernehmlichen Lösung.

«Das Drama, auf welches jetzt alle warten, wird ausbleiben», sagte Lauterbach am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». Sobald der Expertenrat sein Gutachten über die bisherigen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie vorlege, werde sich die Bundesregierung «einvernehmlich und auch schnell einigen».
Lauterbach hatte zuletzt einen Sieben-Punkte-Plan für den Herbst angekündigt. Uneinigkeit herrscht vor allem in der Frage nach der Verlängerung des Infektionsschutzgesetzes. Die FDP sprach sich dagegen aus, noch vor der Sommerpause über Massnahmen zu verhandeln und forderte, zunächst das Gutachten des Expertenrats abzuwarten.
«Die sechs anderen Punkte sind vollkommen unabhängig davon und werden schon vorbereitet», sagte Lauterbach. Darunter fielen etwa das Impf- und Testkonzept, die Erhebung von Daten sowie der bessere Schutz vulnerabler Gruppen. Im Grunde seien das «alles Regeln, mit denen man die Sterblichkeit und auch die schweren Verläufe deutlich senken kann», sagte der Gesundheitsminister.
Am 30. Juni soll der Sachverständigenrat für die Evaluation der bisherigen Corona-Eindämmungsmassnahmen seine Bewertung vorlegen. Bereits jetzt betonen FDP-Vertreter allerdings, es dürften keine zu weitreichenden Schutzmassnahmen erlaubt werden. Lauterbach und Politiker der Grünen hingegen halten einen breiten Massnahmenkatalog für sinnvoller, ebenso Vertreterinnen und Vertreter der Ärzteschaft.