Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Sachsen nach dem Treffen von Bund und Länder auf massive Corona-Massnahmen vorbereitet.
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Michael Kretschmer (CDU). - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kretschmer stellt Sachsen am Donnerstag auf drastische Corona-Massnahmen ein.
  • Er spricht von einem «Wellenbrecher», um das Land zur Ruhe zu bringen.

Nach der Bund-Länder-Spitzenrunde zur Corona-Lage hat Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) die Bürger seines Bundeslandes auf massive Einschränkungen vorbereitet. Noch am Freitag werde das Landeskabinett dies beschliessen, kündigte Kretschmer am Freitag im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) an. Die Einschränkungen würden auch Geimpfte und Genese betreffen.

Michael Kretschmer kündigte Verschärfung schon am Donnerstag an

«Das bedeutet keine Grossveranstaltungen, keine Ansammlungen von Menschen und wenig Mobilität», fügte der Ministerpräsident an. Michael Kretschmer hatte bereits am Donnerstag im sächsischen Landtag angesichts der eskalierenden Infektionslage eine Ankündigung gemacht. Er sprach von einem zwei- bis dreiwöchigen «harten und klaren Wellenbrecher».

Die Landesregierung werde alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um den Anstieg der Infektionszahlen kurzfristig zu stoppen. «Wir müssen dieses Land zu einem grossen Teil zur Ruhe bringen», sagte er.

Die Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern trafen sich am Donnerstag. Sie beschlossen unter anderem ein einheitliches Konzept zur stufenweisen Verschärfung von Schutzmassnahmen bei zunehmender Infektionsdynamik.

Hospitalisierungsquote als Indikator

Zentraler Massstab ist die Hospitalisierungsquote in einem Bundesland, die die Zahl der Krankenhauseinweisung von Corona-Patienten innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner angibt. So gilt aber einer Quote von 3 im Freizeitbereich flächendeckend 2G und ab 6 eine 2G-Plus-Regelung.

Sachsen ist das derzeit am schwersten von der vierten Welle der Pandemie betroffene Bundesland. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz so hoch wie nirgendwo sonst, zugleich ist die Impfquote am niedrigsten. Das zeigt sich auch in der Belastung der Kliniken, die zunehmend stärker an ihr Limit kommen. Michael Kretschmer hatte deshalb bereits am Donnerstag angekündigt, in seinem Bundesland seien bereits jetzt weitergehende harte Gegenmassnahmen notwendig.

Weitere Bundesländer verschärfen Massnahmen

Angesichts steigender Infektionszahlen und wachsenden Drucks auf das Gesundheitssystem kündigten auch andere Bundesländer nach dem Bund-Länder-Treffen von Donnerstag Verschärfungen an. So gab der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekannt: Auch seine Regierung werde schnellstmöglich einen «Wellenbrecher» für sein ebenfalls stark betroffenes Bundesland anordnen. Dazu gehöre ein «de-facto-Lockdown für Ungeimpfte», sagte er am Donnerstag.

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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. - AFP/Archiv

Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kündigte schnelle zusätzliche Massnahmen an. In seinem Land werde eine sogenannte 2G-Plus-Regel in Bereichen mit hohem Infektionsrisiko wie Diskotheken und Bars eingeführt. Zu den Massnahmen gehörten darüber hinaus auch «mögliche Ausgangssperren für Ungeimpfte in Hotspot-Regionen», sagte er am Donnerstag.

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