Alexej Nawalny wurde an einen noch unbekannten Ort verlegt. Die Haftbedingungen für den russischen Oppositionellen dürften angezogen worden sein.
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny sitzt bereits hinter Gittern
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny sitzt bereits hinter Gittern - Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Alexej Nawalny wurde von seinem Straflager an einen noch unbekannten Ort verlegt.
  • Das berichten zwei Mitstreiter des russischen Oppositionellen.
  • Die Haftbedingungen dürften nach dem jüngsten Urteil gegen ihn strenger werden.
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Seit mehr als einem Jahr schon sitzt der russische Oppositionspolitiker und Kreml-Kritiker Alexej Nawalny im Gefängnis. Nachdem er sich von einem Nowitschok-Anschlag in Deutschland erholt hatte, wurde er im Januar 2021 in Moskau verhaftet. Es folgten mehrere Haftstrafen – weitere Verfahren sind noch hängig.

Jetzt wurde er laut zwei Mitstreitern aus dem Gefängnis nahe Moskaus an einen unbekannten Ort gebracht. «Wo Alexej jetzt ist, und in welche Strafkolonie er gebracht wird, wissen wir nicht.» Das schrieb Leonid Wolkow, der das Büro Nawalnys leitet, in dem Nachrichtendienst Telegramm.

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Alexej Nawalny sitzt in Russland im Gefängnis. - Keystone

Die Autorin Kira Jarmysch, Nawalnys Sprecherin, schrieb auf Twitter: «Alexej Nawalny wurde aus der Strafkolonie Nummer zwei abgeholt. Sein Anwalt, der ihn aufsuchen wollte, wurde bis 14 Uhr am Tor festgehalten.» Er habe lediglich die Auskunft erhalten, dass es dort keinen Inhaftierten mit diesem Namen gebe. Und weiter: «Wir wissen nicht, wo Alexej jetzt ist und in welche Kolonie er gebracht wird».

Denken Sie, dass Alexej Nawalny vor Ende seiner Haftstrafe freikommt?

«Er ist auf sich selbst gestellt gegenüber einem System, das bereits versucht hat, ihn umzubringen», schrieb sie weiter. «Unsere wichtigste Aufgabe ist es jetzt, ihn zu orten.» Weder Nawalny selbst noch seine Anwälte oder seine Familie waren laut Jarmysch über seine Verlegung informiert worden.

Alexej Nawalny wurde im März wegen angeblicher Veruntreuung von Spenden zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt. Eine Berufung wurde abgelehnt. Der «Spiegel» geht davon aus, dass der Oppositionelle daher in ein Straflager mit deutlich strengeren Auflagen verfrachtet werden dürfte.

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