Gericht

Klimaschutz: UN-Gericht macht Versäumnisse zur Völkerrechtsfrage

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Niederlande,

Das UN-Gericht in Den Haag hat eine deutliche Entscheidung gefällt. Versäumnisse beim Klimaschutz gelten demnächst als völkerrechtswidrige Handlungen.

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Die Entscheidung des UN-Gerichts in Den Haag könnte das internationale Klima- und Umweltrecht langfristig prägen und verschärfen (Archivbild). - keystone

Der Internationale Gerichtshof (IGH) erklärte, dass Staaten verpflichtet sind, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Wer zu wenig gegen die Klimakrise tut, verstösst künftig gegen Völkerrecht, wie «Greenpeace» berichtet.

Der Schutz einer sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt wurde dabei erstmals als Menschenrecht anerkannt. Besonders im Fokus stehen Staaten, die ihre Treibhausgasemissionen nicht ausreichend senken.

Folgen für Staaten und mögliche Klagen

Der IGH verweist auf die bindenden Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015, wie «LTO» festhält. Das Gutachten ist zwar formell nicht bindend, hat jedoch enormen Einfluss auf die Klimapolitik weltweit.

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Inselstaaten wie Vanuatu hatten sich vor dem Internationalen Gerichtshof für den Klimaschutz eingesetzt, da sie die Auswirkungen bereits direkt spüren. - keystone

Kommt ein Staat seinen Pflichten nicht nach, kann dies künftig rechtlich Folgen haben. Andere Staaten dürfen nun auf Einhaltung bestehen und könnten, so das Gericht, sogar unter Umständen Schadensersatz fordern, meldet die «Zeit».

Inselstaaten hatten Verfahren initiiert

Bei der Verlesung des von der UN-Vollversammlung in Auftrag gegeben Gutachtens, sagt Gerichtspräsident Yuji Iwasawa laut der «SDA»: «Das Versäumnis eines Staates, geeignete Massnahmen zum Schutz des Klimasystems zu ergreifen, kann eine völkerrechtswidrige Handlung darstellen.»

Zahlreiche Inselstaaten und Entwicklungsländer hatten das Verfahren initiiert. Für sie geht es laut «Focus» um das eigene Überleben angesichts steigender Meeresspiegel.

Menschenrecht auf Umwelt erstmals bestätigt

Der IGH betont: Eine gesunde Umwelt ist Grundbedingung für alle Menschenrechte. Auch nationale Gerichte könnten sich künftig auf diese Entscheidung berufen, wenn sie über Klimaklagen entscheiden, wie die «Tagesschau» analysiert.

Findest du die Entscheidung des internationalen Gerichtshofs gerechtfertigt?

Rechtsexperten nennen die Stellungnahme einen historischen Wendepunkt. Die Pflicht zum Klimaschutz bestehe nun ausdrücklich «gegenüber allen», wie «LTO» erläutert.

Kommentare

User #9822 (nicht angemeldet)

Eins ist sicher, nur dank Co2 wird die Welt grün(er)....

Beowulf

Da gaben wieder ein paar Besoldungskönige für Ihre Arbeitsplatz Erhaltung gesorgt!

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