Fünfter Patient mit Coronavirus in Italien gestorben
In Italien ist ein fünfter mit dem Coronavirus infizierter Patient gestorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Zahl der Infizierten steigt auf über 200 - Alitalia-Flug in Mauritius blockiert.
Der 88-Jährige stammte aus dem Dorf Caselle Landi in der Provinz Lombardei, wie Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Montag sagte. Zuvor hatten die Behörden bereits den Tod eines 84-Jährigen aus der Lombardei bestätigt. Nach Angaben Borrellis stieg die Zahl der Infizierten auf 219.
Italien hatte sich zuletzt zum grössten Herd des neuartigen Virus in Europa entwickelt. Die meisten Fälle wurden in der norditalienischen Region Lombardei gemeldet, von dort stammen auch vier der fünf Todesopfer sowie 167 der Infizierten. Neben der Lombardei sind auch Venetien, das Piemont, die Emilia-Romagna sowie die an Österreich und Slowenien grenzende Region Friaul-Julisch Venetien betroffen
Seit dem ersten Todesfall am Freitag ergriffen die Behörden und die Regierung in Rom drastische Massnahmen, um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. Elf Ortschaften, zehn in der Lombardei und eine in Venetien, wurden abgeriegelt. Der Karneval in Venedig wurde abgebrochen sowie Spiele der ersten Fussball-Liga und andere Grossveranstaltungen abgesagt.
Wegen des Virus wurde unterdessen ein Flugzeug der Airline Alitalia auf Mauritius festgehalten. Nach Angaben des italienischen Aussenministeriums durften Dutzende Passagiere aus der Lombardei und Venetien nicht aussteigen. Es stehe in Kontakt mit der italienischen Botschaft in Südafrika sowie Alitalia, um den Betroffenen zu helfen. Die Maschine war laut der Fluggesellschaft am Sonntag in Rom gestartet.
Eine Bericht des «Corriere della Sera» zufolge sagten die Behörden des im Indischen Ozean gelegenen Inselstaats den Betroffenen, dass sie entweder in Mauritius in Quarantäne müssten oder nach Italien zurückfliegen sollten, ohne die Maschine zu verlassen.
In der südostfranzösischen Stadt Lyon wurden unterdessen die Passagiere eines Busses aus Mailand am Aussteigen gehindert, nachdem der Fahrer ähnliche Symptome wie bei einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus gezeigt hatte. Der Fahrer wurde in ein Krankenhaus gebracht, die Polizei errichtete eine Sicherheitssperre um den Flixbus. Laut dem Busunternehmen legte der Bus auf dem Weg nach Lyon in Turin und der französischen Stadt Grenoble einen Zwischenstopp ein. Wieviele Passagiere mitfuhren, war zunächst unklar.