Wegen der hoch ansteckenden Delta-Variante könnte es in Frankreich nach der Sommerpause zu einer vierten Corona-Welle kommen: Davor hat der Vorsitzende des wissenschaftlichen Corona-Beirats der Regierung, Jean-François Delfraissy, am Mittwoch gewarnt.
atlantik
Surfer am Strand von Biarritz an der Atlantikküste. - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Lockerungen am südlichen Atlantik wegen Delta-Variante verschoben.

Wegen des Impfschutzes werde sie aber schwächer ausfallen als die bisherigen, sagte der Immunologe dem Radiosender France Inter. Mehr als 50 Prozent der Franzosen haben inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten.

Die Regierung schätzt den Anteil der Delta-Variante an den Neuinfektionen auf rund 20 Prozent - doppelt so viel wie noch vor einer Woche. Besonders stark breitet sich die zuerst in Indien entdeckte Mutante im Verwaltungsbezirk Landes an der Atlantikküste südlich von Bordeaux aus. Dort steht sie nach Angaben der Gesundheitsbehörden für geschätzte 75 Prozent der Neuansteckungen. Die Gegend ist wegen ihrer Strände und Campingplätze auch bei deutschen Urlaubern beliebt.

Wie die Präfektur des Départements Landes ankündigte, bleiben dort einige Corona-Auflagen deshalb länger in Kraft als im Rest des Landes. So bleibt es etwa in Restaurants, Geschäften oder Kinos vorerst bis zum 6. Juli bei einer beschränkten Kundenzahl.

Im Rest Frankreichs wurde diese Auflage am Mittwoch aufgehoben. Zudem sind nun erstmals wieder Steh-Konzerte und Festivals erlaubt. Für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern ist ein «Gesundheitspass» Pflicht, der Auskunft über eine Impfung oder einen negativen Corona-Test gibt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Frankreich unter 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesunken. Deutschland stuft das Land nicht mehr als Risikogebiet ein. Zur Einreise nach Frankreich ist für EU-Bürger entweder das europäische Impfzertifikat Pflicht oder ein negativer Antigen-Schnelltest.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungEUCoronavirus