In Italien, Griechenland, der Türkei und Algerien sind noch immer Gebiete von grossflächigen Bränden betroffen. Auch für die Tiere sind die Feuer verheerend.
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Ein im Feuer getöteter Fuchs auf der italienischen Insel Sardinien, wo Ende Juli Hunderte Menschen evakuiert werden mussten. - Alessandro Tocco/LaPresse via AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche Gebiete am Mittelmeer sind von einer massiven Hitzewelle überrollt worden.
  • Inzwischen wüten seit mehreren Wochen vielerorts Wald- und Flächenbrände.
  • Für die Menschen eine Katastrophe – doch auch die Tiere treffen die Flammen.

Seit Wochen wüten im Mittelmeerraum verheerende Feuer. Die dramatischen Bilder aus Griechenland und Co. wecken Erinnerungen an die Buschbrände vor über einem Jahr in Australien, wo Millionen Tiere ums Leben kamen. Auch für die Fauna am Mittelmeer sind die Flammen eine Katastrophe.

Besonders auf der griechischen Insel Euböa spielten sich seit Montagabend dramatische Szenen ab. Mehrere Ortschaften wurden evakuiert.

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Ein Feuerwehrmann bei Löscharbeiten gestern Dienstagabend auf Euböa.
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Ein vom Feuer verbrannter Wald auf Euböa.
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Griechische Feuerwehrleute im Einsatz auf Euböa.
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Noch immer wütet das Feuer auf der zweitgrössten griechischen Insel.
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Auch in Italien stehen noch immer Gebiete in Flammen: ein Feuer nahe Palermo auf Sizilien.
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Ein Löschflugzeug im Einsatz auf Sizilien.

Strom und Wasserversorgung sind in den Brandgebieten ausgefallen, die Feuerwehr musste das Wasser in Löschwagen anliefern. Viele der Helfer waren lediglich mit Zweigen bewaffnet, um die nahenden Flammen auszuschlagen.

Expertin geht davon aus, dass Tiere im Feuer «verbrennen»

Doch nicht nur die örtliche Bevölkerung hat mit dem Feuer zu kämpfen – auch die Tierwelt leidet. Die genauen Auswirkungen könne man derzeit noch nicht abschätzen, sagt Corina Gyssler von WWF Schweiz zu Nau.ch.

«Wir müssen aber leider davon ausgehen, dass Ökosysteme Schaden nehmen und Tiere verbrennen, darunter vermutlich auch geschützte und endemische Arten.» Mit endemischen Arten sind Pflanzen und Tiere gemeint, die ausschliesslich in einem begrenzten Gebiet vorkommen.

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Ein Fuchs rennt in der Nähe von Athen um sein Leben. Auch gerieten die Feuer völlig ausser Kontrolle.
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Schafe versammeln sich während des Feuers auf Euböa.
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Der leblose Körper eines Tiers nach einem Feuer im Norden Athens.
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Ziegen durchqueren ein verbranntes Gebiet nördlich von Athen.
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Ein in den Flammen umgekommenes Huhn in Griechenland.

Laut der internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN leben über 1500 Tier- und Pflanzenarten in Griechenland. Davon gelten über 200 als international bedroht. «Welche davon von den Feuern betroffen sind, wissen wir aktuell noch nicht», so Gyssler.

«In den waldreichen Regionen Nordgriechenlands leben beispielsweise noch Tiere wie Wolf, Wildkatze und Braunbären.» Im trockenen Süden von Griechenland seien eher Schakale zu Hause.

WWF fordert höhere Strafen für Brandstiftung

Auch ausserhalb Griechenlands bedeuten die Feuer für die Natur eine Katastrophe. Denn: Im Mittelmeerraum gibt es kaum noch natürliche alte Wälder, wie Gyssler weiss. «Dazu kommt, dass gerade bei Brandgebieten auf Inseln auch nur dort vorkommende Tierarten betroffen sein können. Ob endemische Mäuse oder Spitzmäuse, Eidechsen oder auch Landschnecken und Frösche.»

Was halten Sie von der Forderung nach härteren Strafen für Brandstifter?

Um derart zerstörerische Ereignisse in Zukunft zu vermeiden, fordert Corina Gyssler: «Klimaschutz, Klimaschutz, Klimaschutz – sprich CO2-Emissionen runter!»

Weiter müsse die Landnutzungspolitik geändert werden: Statt Landschaftsdegradierung brauche es Landschaftspflege. «Und es braucht hohe Strafen für jede Form von Umweltkriminalität, wozu auch Brandstiftung gehört.»

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