Im Mittelmeerraum reichen sich die Helfer die Hand. Gemeinsam kämpft die Bevölkerung gegen die Waldbrände an.
Menschen beobachten die Flammen, die Bäume während eines Waldbrandes im Dorf Avgaria auf der Insel Euböa verbrennen. Der Kampf gegen die Brände im Mittelmeerraum halten weiter an. Besonders dramatisch ist die Lage auf der griechischen Insel Euböa, dort brannte es die achte Nacht in Folge. Foto: Michael Varaklas/AP/dpa
Menschen beobachten die Flammen, die Bäume während eines Waldbrandes im Dorf Avgaria auf der Insel Euböa verbrennen. Der Kampf gegen die Brände im Mittelmeerraum halten weiter an. Besonders dramatisch ist die Lage auf der griechischen Insel Euböa, dort brannte es die achte Nacht in Folge. Foto: Michael Varaklas/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Michael Varaklas
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Inferno im Mittelmeerraum nimmt kein Ende.
  • Die Bevölkerung kämpft mit vereinten Kräften gegen die Flammen.

Der Kampf gegen die Brände im Mittelmeerraum ist noch nicht vorbei. Auf der griechischen Insel Euböa spielten sich am Montagabend dramatische Szenen ab, dort brannte es die achte Nacht in Folge.

Vor der Ortschaft Kamatriades rückten am frühen Abend Hunderte Freiwillige an, um gemeinsam eine Menschenkette gegen die Flammen zu bilden. Fernsehbilder zeigten grosse Gruppen junger Männer mit Rucksäcken und Masken, die sich einreihten.

Flugverbot für Löschflugzeuge in der Nacht

Neben Kamatriades wurden die Ortschaften Istiaia und Avgaria in derselben Region evakuiert. Strom und Wasserversorgung sind in den Brandgebieten ausgefallen, die Feuerwehr musste das Wasser in Löschwagen anliefern. Viele der Helfer waren lediglich mit Zweigen bewaffnet, um die nahenden Flammen auszuschlagen. Löschflugzeuge und -hubschrauber können bei Dunkelheit nicht fliegen.

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Ein Satellitenbild zeigt eine Rauchwolke über Euböa.
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Ein Waldbrand auf der griechischen Insel Euböa.
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Zwei Menschen sitzen auf einem Strand auf der von Bränden beherrschten griechischen Insel Euböa.
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Menschen steigen auf eine Fähre in Euböa, die sie von der Insel evakuiert.

Die griechische Regierung will den Zivilschutz in Folge der schweren Brände im Land vollständig umorganisieren. «Künftig wird die Prävention im Mittelpunkt stehen, nicht die Reaktion», sagte Premier Kyriakos Mitsotakis am Montagabend in einer Fernsehansprache. Der Aufbauplan - auch für die Aufforstung, die nach neusten Erkenntnissen erfolgen soll - werde direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt.

Den schnellen Wiederaufbau will Athen mit einem Sonderhaushalt von 500 Millionen Euro bewältigen. Die Hilfe für die Menschen soll unbürokratisch über eine Online-Plattform erfolgen. Bereits am Montagmorgen war im Norden Athens mit der Feststellung der Schäden begonnen worden.

586 Feuer in Griechenland

In den vergangenen Tagen seien im ganzen Land 586 Feuer ausgebrochen, sagte Mitsotakis. Das Klima wolle er nicht als Entschuldigung für den Verlauf der Brände nehmen, sagte der Premier. Es sei aber sehr wohl der Grund für die schweren Brände: «Es ist offensichtlich, dass die Klimakrise an die Tür des Planeten klopft.»

In Italien erhält der Katastrophenschutz weiter zahlreiche Anfragen aus den italienischen Regionen für Luftunterstützung im Kampf gegen die Waldbrände. Die Löschflugzeuge und Hubschrauber flogen am Montag meist über brennende Gebiete im süditalienischen Kalabrien.

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Blick aus einem Hubschrauber der Feuerwehr auf Brände neben der Via Palermo - dichter Rauch zieht über die Wohnhäuser. - dpa

Aber auch auf der Insel Sizilien und im Latium, wo auch die Hauptstadt Rom liegt. Dies teilte die Zivilschutzbehörde am Abend in Rom mit. Fünf Brände habe die Feuerwehr unter Kontrolle gebracht beziehungsweise gelöscht.

Die Zivilschutzbehörde betonte erneut, dass ein Grossteil der Brände durch unvorsichtiges Verhalten oder mutwillig ausgelöst würden. Ein Kommandant der Carabinieri-Einheit sagte der Nachrichtenagentur Ansa am Montag, dass derzeit 70 Feuer in Italien wüteten. Für Dienstag und Mittwoch gelte wegen der extremen Hitze höchste Alarmbereitschaft. Auf Sizilien und Sardinien rechnete der Katastrophenschutz mit teils bis zu 45 Grad Celsius.

Türkei schickt Hilfe nach Griechenland

Die Situation in der Türkei hat sich inzwischen etwas entspannt. Zwar sind im Südwesten des Landes nach offiziellen Angaben noch drei Brände nicht unter Kontrolle. Wohngebiete sind aber erst mal nicht mehr bedroht.

Türkei
Zerstörung nach Brand in der Türkei. - AFP/Archiv

Weil die Situation in Griechenland zurzeit schlimmer sei, werde man zwei Löschflugzeuge zum Nachbarn schicken. Dies sagte Forstminister Bekir Pakdemirli am Montagabend.

Experten mahnen in der Türkei weiter zur Vorsicht. Auch in den nächsten Tagen soll es sehr heiss und trocken werden. Die Brandgefahr bleibt hoch.

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