Menschen machten wohl viel früher Feuer als bislang angenommen
Menschen sind Wissenschaftlern zufolge schon viel früher in der Lage gewesen, Feuer zu machen, als bislang nachgewiesen werden konnte. Sie hätten im Osten Englands Nachweise darüber gefunden, dass Menschen bereits vor 400'000 Jahren selbst Feuer machen konnten.

Bislang stammte der älteste Nachweis für die Erzeugung von Feuer aus Frankreich und reichte 50'000 Jahre zurück. Ein Feuer zu machen, war eine der wichtigsten Errungenschaften in der Menschheitsgeschichte: Feuer bot den Menschen Wärme, einen Ort für sozialen Austausch und vor allem eine Möglichkeit, Essen – insbesondere Fleisch – zu kochen. Das half dem Menschen dabei, ein ungewöhnlich grosses Gehirn zu entwickeln.
Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen bereits vor mehr als einer Million Jahren in Afrika Feuer nutzten. Jedoch geht die Wissenschaft davon aus, dass diese Feuer durch natürliche Ursachen wie Blitze entfacht wurden.
Es hat sich als äusserst schwierig erwiesen, eindeutige Beweise dafür zu finden, dass Menschen früher selbst Feuer entfacht haben – möglicherweise weil die Werkzeuge dafür nicht über Jahrtausende hinweg erhalten geblieben sind.
Deshalb war das Team unter der Leitung von Forschenden des British Museums umso erfreuter, in der Nähe des Dorfs Barnham in Suffolk im Osten Englands eine 400'000 Jahre alte Feuerstelle zu entdecken. «Das ist die aufregendste Entdeckung meiner 40-jährigen Karriere», sagte Nick Ashton vom British Museum bei einer Pressekonferenz. Er ist der leitende Autor der Studie, die im Fachmagazin «Nature» erschien.
Die Identität der menschlichen Vorfahren, die damals Feuer machten, konnte nicht festgestellt werden. Aufgrund von in der Nähe der Feuerstelle entdeckten Fossilien gehen die Forschenden jedoch davon aus, dass es sich wahrscheinlich um Neandertaler handelte.














