Experten: Aussagen zu Corona-Daten über Feiertage schwierig

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Deutschland,

Reichen die gültigen und geplanten Massnahmen gegen die befürchtete Omikron-Welle? Der Blick auf Infektionszahlen könnte in den nächsten Tagen trügen, befürchten Fachleute.

Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V.. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V.. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Beurteilung der Corona-Lage droht Deutschland Ungewissheit bis ins neue Jahr hinein.

Die Verbandschefin der Amtsärzte, Ute Teichert, geht davon aus, dass es über die Feiertage und zwischen den Jahren bei den offiziell gemeldeten Corona-Zahlen zu einer Untererfassung kommen könnte.

«Verlässlich dürften die Zahlen erst wieder Anfang Januar sein.» Das erschwere die Beurteilung der Corona-Lage in Deutschland, sagte Teichert, die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) ist.

Momentan sinken die Infektionszahlen in Deutschland. Experten gehen aber davon aus, dass die neue Virusvariante Omikron die Lage wieder verschärfen könnte. Die Befürchtung ist nun, dass dieser Effekt in den Meldezahlen nicht zeitnah sichtbar wird.

Unvollständiges Bild

Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte am Mittwoch in Berlin auf ein zu erwartendes unvollständiges Bild hingewiesen. In einem Hinweis zu den täglichen Fallzahlen heisst es seit Donnerstagmorgen beim RKI: «Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist.»

Für die unzureichende Datenlage zwischen den Jahren sind laut Teichert nicht nur die Gesundheitsämter verantwortlich, die mit dem Melden positiver Corona-Nachweise nicht so hinterherkommen dürften wie sonst. Es gehen ihrer Einschätzung nach auch schlicht weniger Menschen zum Testen. Zudem sei davon auszugehen, dass auch weniger Testzentren offen seien. Teichert forderte erneut grundsätzlich mehr Personal für die Gesundheitsämter, damit dort keine Lücken beispielsweise an Feiertagen entstehen.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, warnte: «An Wochenenden und Feiertagen geht die Datenerfassung des öffentlichen Gesundheitswesen in den Ruhemodus. Doch das Virus schläft nicht. So hinken die politischen Massnahmen dem Infektionsgeschehen hinterher.» Der rückläufige Trend bei der gemeldeten Sieben-Tage-Inzidenz dürfte sich nach Bryschs Einschätzung auch über Weihnachten fortsetzen. «Doch es kann bezweifelt werden, ob dieser Effekt vor allem den Corona-Regelungen zuzuschreiben ist.» Schliesslich sei die breite Testpflicht gekippt worden und Deutschland verharre «immer noch im Papierzeitalter».

«Die fachärztlichen Labore hielten selbstverständlich auch über Weihnachten die Versorgung aufrecht und stellten ausreichend Sars-CoV-2-PCR-Testkapazitäten zur Verfügung», hatte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin mitgeteilt.

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