ESC: Veranstalter lässt über Teilnahme von Israel abstimmen
Der ESC steht vor einer grossen Kontroverse: Mehrere Länder wollen Israel ausschliessen – weshalb die EBU eine Abstimmung aller Teilnehmerländer organisiert.

Der Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Wien wird von einem hitzigen Streit um Israels Teilnahme überschattet. Das Vorgehen des Landes im Gazastreifen führt zu Forderungen, das Land vom Wettbewerb auszuschliessen.
Mehrere Länder wie Spanien, Irland und die Niederlande drohen mit einem Boykott, falls Israel beim ESC antreten darf. Der Konflikt sorgt für eine tiefe Spaltung innerhalb der Europäischen Rundfunkunion (EBU).

Die EBU will diesen Streit nun mit einer Online-Abstimmung der teilnehmenden Mitgliedsländer im November lösen, berichtet das «SRF». Dass Israel womöglich selbst auf eine Teilnahme verzichten könnte, gilt bisher als ausgeschlossen.
Länder fordern Debatte über Israel beim ESC
Auslöser der Kontroverse ist Israels Vorgehen gegen die Hamas und die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen. Doch nicht nur.
Zusätzlich gibt es Vorwürfe gegen Israel nach dem ESC 2025 in Basel. Die vielen Zuschauerstimmen für die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael weckten laut «ZDF» Zweifel an der Fairness der Abstimmung.
Mehrere ESC-Mitglieder, unter anderem der spanische Sender RTVE, fordern eine Debatte über Israels Teilnahme. Verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen haben ihre Kritik öffentlich erklärt, heisst es in «Die Zeit».
ESC war nie unpolitisch
Die EBU betont die Notwendigkeit einer demokratischen Lösung und bezeichnet die Situation als «beispiellose Meinungsvielfalt», berichtet das «SRF». Die ESC-Organisatoren sehen den Wettbewerb nie völlig von globaler Politik entkoppelt.
In der Geschichte des ESC gab es bereits politische Ausschlüsse und Boykotte, beispielsweise gegen Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs. Doch die aktuelle Eskalation ist beispiellos in ihrem Ausmass.