Signa Holding verbuchte vor Insolvenzantrag massive Verluste

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Österreich,

Der Insolvenzverwalter der Signa Holding legte seinen Bericht vor. Daraus geht hervor, dass die materielle Insolvenz bereits 2022 einsetzte.

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Der Insolvenzverwalter der Signa Holding legte seinen fünften Bericht vor, aus dem hervorgeht, dass die materielle Insolvenz des Unternehmens bereits 2022 einsetzte. (Archivbild) - keystone

Der operative Verlust der Signa Holding hat sich im Jahr vor ihrer Pleite auf rund 650 Millionen Euro belaufen. Das teilte Christof Stapf am Freitag in seinem fünften Bericht an die Gläubiger mit.

Der Bericht liegt der österreichischen Nachrichtenagentur APA vor. Damit wurde erstmals das genaue Ausmass des Verlusts im letzten Jahr vor dem Insolvenzantrag Ende November 2023 beziffert.

Materielle Insolvenz traf bereits 2022 ein

Einem Gutachten von Deloitte Financial zufolge trat die materielle Insolvenz bereits spätestens im November 2022 ein. Die Prüfung weiterer Haftungs- und Anfechtungsansprüche laufe nach wie vor.

Bisher habe der Insolvenzverwalter Anfechtungsansprüche von mehr als 315 Millionen Euro gerichtlich eingefordert. Aufgrund eines Richterwechsels rechnet Stapf allerdings mit «erheblichen Verfahrensverzögerungen».

Verwertung brachte bereits 10 Millionen Euro ein

Parallel dazu arbeite der Insolvenzverwalter weiterhin an der Verwertung der Beteiligungen. Darunter gehören die Einbringung offener Forderungen und die geordnete Abwicklung der übrigen Unternehmensbereiche.

Die Verwertung von René Benkos Privatjet, Büroausstattung, Jagdwaffen, Einrichtung der Villa Ansaldi und Markenrechte brachte insgesamt rund 10 Millionen Euro. Umgerechnet sind dies ca. 9,33 Millionen Franken.

Zudem wurden die strategischen Beteiligungen am US-Geschäft (inklusive Chrysler Building) und die Anteile an der «Kronen Zeitung» veräussert. Aussergerichtlich konnten bisher 3,7 Millionen Euro eingebracht werden.

Abwicklung wird bis 2026 andauern

Auf Betreiben des Insolvenzverwalters seien bisher 25 Gesellschaften liquidiert und über weitere 23 Gesellschaften Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Die weitere Abwicklung werde sich bis ins Jahr 2026 erstrecken.

Bis 25. September 2025 wurden insgesamt 449 Forderungen in Höhe von über 8,35 Milliarden Euro gegenüber der Signa Holding angemeldet. Davon hat der Insolvenzverwalter mehr als 2,75 Milliarden Euro anerkannt und gut 5,59 Milliarden Euro bestritten.

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