Netanjahu kritisiert Rolle der UN im Nahostkonflikt
Israels Premier Netanjahu verteidigt auf der UN-Vollversammlung sein Vorgehen in Gaza. Die internationale Staatengemeinschaft reagiert gespalten.

Israels Premier Benjamin Netanjahu hat die UN scharf für ihre Rolle im Nahostkonflikt kritisiert. Er forderte von den Vereinten Nationen, endlich Verantwortung für Israels Sicherheit zu übernehmen.
Zugleich kündigte er an, den Krieg gegen die Hamas fortzusetzen, berichtet die «Tagesschau». Von militanten Gruppen im Gazastreifen gehe eine grosse Gefahr für sein Land aus.
Zur Kritik, er sei verantwortlich für eine humanitäre Krise in Gaza, stellte Netanjahu klar: Die Hilfen müssten an die Freilassung der israelischen Geiseln geknüpft werden.
Netanjahu warnt vor einem Palästinenserstaat
Als Netanjahu seine Rede begann, verliessen viele Delegierte den Plenarsaal. Laut «CNN» protestierten sie damit gegen Israels Kurs im Gazastreifen.
Der Premier warnte davor, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, wie es mehrere westliche Staaten in den vergangenen Tagen taten. Er verglich diese Forderung laut der französischen Teitung «Le Monde» mit einem «Staat für Al-Qaida vor New York nach 9/11».
In seiner Rede hob Israels Premier die Rolle Irans als Bedrohung für den Weltfrieden hervor. Ausdrücklich lobte er die Zusammenarbeit mit US-Präsident Trump bei der angeblichen Verhinderung eines iranischen Nuklearwaffenprogramms.
Keine Zugeständnisse beim Palästinenserstaat
Die Anerkennung Palästinas als Staat etwa jüngst durch Kanada, Grossbritannien und Frankreich nannte Netanjahu eine «Schande». Die Aussage spiegele den politischen Konsens in Israel wider.

Über 90 Prozent der Knesset-Abgeordneten hätten sich gegen einen Palästinenserstaat ausgesprochen, meint der Premier. Westliche Politiker reagierten laut «Reuters» gespalten, viele fordern weiterhin Zurückhaltung von Israel.
Israels Premier nimmt die internationale Kritik in Kauf und appelliert direkt an Israels Verbündete, Israels Existenzrecht und Sicherheitsinteressen zu unterstützen. Die anstehenden Gespräche mit US-Präsident Trump sollen zudem die nächsten Schritte im Nahostkonflikt prägen.