Palästinenser: Wieder Tote in Gaza - darunter Hilfesuchende
Laut palästinensischen Angaben wurden 60 Personen durch israelische Angriffe getötet. Mehrere Personen, die auf humanitäre Hilfe warteten, wurden erschossen.

Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sollen laut palästinensischen Angaben seit dem Morgen rund 60 Palästinenser getötet worden sein, die meisten von ihnen in der Stadt Gaza. Zwölf der Todesopfer seien Menschen gewesen, die auf humanitäre Hilfe der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gewartet hätten, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.
Die von Israel und den USA unterstützte GHF teilte auf Nachfrage mit: «Diese Vorfälle stehen nicht mit unseren GHF-Standorten in Zusammenhang.» Die Verteilung der Hilfsgüter sei reibungslos und ohne Zwischenfälle an und in der Nähe der Ausgabestellen gelaufen.
Auch Minderjährige bei Abgabestelle durch Schüsse getötet
Laut medizinischen Kreisen kamen zehn der zwölf Hilfesuchenden im zentralen Abschnitt des Gazastreifens ums Leben, zwei in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Gebiets. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die zehn Menschen, darunter zwei Minderjährige, seien durch Schüsse israelischer Soldaten getötet worden.
Zudem habe es 18 Verletzte gegeben. Zu dem Vorfall im Süden gab es zunächst keine Einzelheiten. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte.
Immer wieder gibt es Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der von der umstrittenen GHF betriebenen Verteilstellen sowie auch bei der Ausgabe von Hilfsgütern anderer Organisationen. Die GHF hatte ihren Einsatz in dem abgeriegelten Küstengebiet im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen.