Die EU-Kommission will die Gesetzgebung auf EU-Ebene einfacher und effizienter machen. Dies soll durch das Pilotprojekt «One in, one out» erreicht werden.
Maros Sefcovic
Maros Sefcovic, Vizepräsident der EU-Kommission, spricht an einer Pressekonferenz. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bürokratielasten bei der Gesetzgebung auf EU-Ebene sollen gesenkt werden.
  • In der zweiten Jahreshälfte will die EU-Kommission ein Pilotprojekt starten.
  • Dabei soll das Prinzip «One in, one out» angewendet werden.

Zu viele komplizierte Regeln, zu viel Bürokratie, zu hohe Kosten: Die EU-Kommission unternimmt einen weiteren Anlauf, um die Gesetzgebung auf EU-Ebene einfacher und effizienter zu machen.

Konkret will sie in der zweiten Jahreshälfte zunächst als Pilotprojekt das Prinzip «One in, one out» anwenden: Neue Bürokratieauflagen sollen dadurch ausgeglichen werden, dass bestehende Lasten im selben Politikfeld abgeschafft werden.

Investitionshindernisse sollen abgebaut werden

Das heisse aber nicht, dass für jedes neue Gesetz ein altes gestrichen werde, stellte Kommissionsvize Maros Sefcovic am Donnerstag klar. Man unterscheide auch zwischen zwei Arten von Kosten: Einerseits die nötigen Investitionen, um zum Beispiel neue Klimagesetze zu erfüllen, anderseits Verwaltungskosten. Diese Bürokratiekosten sollten gedrückt werden, sagte Sefcovic.

EU
Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Das heisst alle Treibhausgase vermeiden oder speichern. - dpa

Darüber hinaus setzt sich die Kommission weitere Ziele: Abbau von Investitionshindernissen vor allem bei Infrastrukturprojekten und die Bündelung von öffentlichen Anhörungen zu Gesetzesvorhaben. Zudem sollen alle Gesetzesvorschläge unter anderem darauf geprüft werden, ob sie zur Erfüllung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen. Die Umsetzung will die Kommission mit den EU-Staaten und dem Europaparlament besprechen.

Schon seit 2002 verfolgt die EU das Ziel, Bürokratie- und Regellasten zu verringern. 2019 hatte eine Bestandsaufnahme der Kommission aus Sicht der Institution ergeben, dass das System grundsätzlich gut funktioniere, aber einige Verbesserungen nötig seien.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EuropaparlamentGesetzEU