Corona Aufarbeitung: Pflegeexpertise sollte integriert werden
DBfK-Präsidentin Lux fordert, Pflegeexpertise in die Corona-Kommission einzubringen. Ohne Beteiligung fehle eine wichtige Perspektive für künftige Krisen.

Die Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie hat mit ihrer Arbeit begonnen. Ziel ist ein Abschlussbericht mit Lehren für künftige Krisen, wie «Altenpflege Online» berichtet.
Die Kommission besteht aus 28 Mitgliedern: Je 14 Bundestagsabgeordnete und 14 Sachverständige wurden berufen. Pflegefachpersonen gehören bislang nicht zur Kommission.
Die Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Vera Lux sieht das kritisch. Sie fordert die Einbindung pflegerischer Expertise, wie «BibliomedPflege» schreibt.
Expertise nicht verpuffen lassen
Lux betont, dass ohne Pflegefachpersonen die Erfahrungen aus der Praxis fehlen. Damit gehen wertvolle Perspektiven für zukünftige Krisen verloren.

Pflegekräfte hätten während der Pandemie umfangreiche Erfahrungen gesammelt.
Lux meint, dass ohne die Einbindung von Pflegefachpersonen die Kommission die Chance vergibt, «die Kenntnisse und Fähigkeiten unserer Profession für kommende Krisen und Pandemien zielgerichtet zu nutzen».
Pflegeexpertise als Schlüssel für Krisenvorsorge
Die Pflege kennt die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen besonders gut. Zu ihren Aufgaben gehören Versorgung, Früherkennung von Problemen und Koordination mit anderen Gesundheitsberufen.
Eine sinnvolle Krisenstrategie – wie etwa während der Corona-Pandemie – brauche die Erfahrungen aus der Pflegepraxis. Auch in Gesundheitsförderung und Hygienemanagement seien Pflegekräfte unverzichtbar, schreibt «BibliomedPflege».
Die Profession Pflege müsse zentral eingebunden werden. Nur so könnten Eskalationen künftig verhindert werden, fordert Lux.
Kritische Stimmen und politische Forderungen
Der DBfK bietet konstruktive Mitarbeit in der Kommission an. Lux fordert zudem klare Rollen und Verantwortlichkeiten in künftigen Krisenplänen.
Die Kommission soll auch mögliche politische Einflussnahmen auf Institute wie das Robert Koch-Institut beleuchten. Ziel ist, Lehren aus der Pandemie zu ziehen.
Fachleute aus der Pflege erwarten, dass ihre Expertise künftig mehr Gewicht erhält. Die Nachbereitung der Corona-Zeit soll so breiter und nachhaltiger erfolgen, betont der Verband laut «Altenpflege-online.net».
Die nächsten Schritte der Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
Der Abschlussbericht der Kommission ist für Juni 2027 geplant. Erste Empfehlungen werden bereits in den kommenden Sitzungen erwartet.
Lux bleibt dabei: Pflege ist für die Krisenstrategie unentbehrlich. Die Einbindung der Pflegeexpertise bleibt aus Sicht des DBfK ein Gebot der Stunde.