Wie Covid-19 die Langzeitarbeitslosigkeit verschärfte
Forschern zufolge hat Covid-19 die Lage vieler Arbeitsloser verschärft. Wer kurz vor der Pandemie arbeitslos wurde, fand seltener einen neuen Job als zuvor.

Laut dem deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Covid-19-Pandemie auch einen langen Schatten auf die Arbeitsmarktsituation geworfen. Dies beschreiben die Wissenschaftler der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit (BA) in einer aktuellen Veröffentlichung.
So habe das Pandemiegeschehen zu weniger ausgeschriebenen Stellen und mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt geführt. Besonders betroffen waren demnach Berufe, die sich schlecht für Homeoffice eigneten und meist nicht systemrelevant seien.
Diese Faktoren hätten dazu geführt, dass die Betroffenen höhere Risiken für Langzeitarbeitslosigkeit trugen. Rund 13,3 Prozent der vor der Pandemie Arbeitslosen waren nach einem Jahr langzeitarbeitslos – über doppelt so viele wie zuvor.
Covid-19-Pandemie veränderte Beschäftigungschancen
Zwei Jahre später sei der Anteil noch immer mehr als doppelt so hoch wie in der Vergleichsgruppe gewesen.
Die stärkste Betroffenheit zeigte sich in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie und Tourismus, die besonders unter den Corona-Massnahmen litten.

Dagegen konnten viele systemrelevante und homeofficefähige Tätigkeiten meist fortgesetzt werden. Dies führte zu unterschiedlichen Beschäftigungschancen nach dem Ausbruch der Pandemie.
Der Grossteil der systemrelevanten Berufe habe sich in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Landwirtschaft, Energieversorgung und Wasser- und Abfallwirtschaft gefunden. Gleiches habe laut dem IAB für das Transportwesen sowie Teile des Gross- und Einzelhandels gegolten.
Langzeitarbeitslosigkeit weiter auf hohem Niveau
Die Folgen der Covid-19-Pandemie auf die Beschäftigung sind langfristig spürbar. Auch wenn etliche Betroffene später wieder Beschäftigung fanden, blieben die Rahmenbedingungen für Betroffene schwieriger als vor Ausbruch der Pandemie.

Daten der «Bundesagentur für Arbeit» zeigen, dass auch 2025 die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland auf einem hohen Niveau verharrt. Mit über einer Million Personen lag sie deutlich über den Zahlen vor der Pandemie, erläutert die Bundesagentur für Arbeit.
Die Pandemie liess sich als markanter Einschnitt in die Erwerbsverläufe erkennen, der bis heute nachwirkt, wie mehrere Bundesarbeitsmarktreporte bestätigen.
















