Google-KI verbraucht Strom wie neun Sekunden Fernsehen
Die Google-KI wird in Europa nun ausgebaut, schon bald ist auch ein Chat möglich. Da stellt sich die Frage, wie viel Energie dabei aufgewendet wird.

Wer in den letzten Monaten Google verwendet hat, kennt die Funktion: Der KI-Assistent Gemini beantwortet Fragen nach einer Suche mit präzissen Antworten. Nun baut Google dieses Angebot jedoch aus – schon bald kann man mit Gemini auch chatten.
Künstliche Intelligenz gilt im Allgemeinen als Stromfresser. Wie steht es um die Suchanfragen bei Gemini und könnte der Energieverbrauch durch die neue Funktion stark steigen?
So viel Energie verbraucht die KI von Google
Im August 2025 hat Google erstmals konkrete Angaben zum Energieverbrauch von Gemini gemacht. Pro Textanfrage verbraucht die KI laut Google nur rund 0,24 Wattstunden Strom.
Das entspricht Strom für neun Sekunden Fernsehen, berichtet die «Zeit». Ausserdem werden etwa fünf Tropfen Wasser zur Kühlung der Rechenzentren verbraucht.
Diese Werte liegen weit unter bisherigen öffentlich verbreiteten Schätzungen, so der «Spiegel».
Energiebedarf KI-gestützter Rechenzentren enorm
Trotz Effizienzsteigerungen und sinkendem Stromverbrauch pro Anfrage steigt der Gesamtenergiebedarf der KI-gestützten Rechenzentren rasant an.
Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte der Stromverbrauch von KI-Rechenzentren bis 2030 weltweit auf 945 Terawattstunden steigen.
Das wäre mehr als Japans gesamter heutiger Stromverbrauch, meldet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Grosse KI-Datacenters verbrauchen mitunter so viel Strom wie 100'000 Haushalte, zeigt die Analyse.
Google-KI vs ChatGPT: Energieverbrauch im Vergleich
Eine einzelne KI-Anfrage bei Google verbraucht etwa 10-mal weniger Strom als eine Anfrage bei ChatGPT. Die benötigt rund 2,9 Wattstunden, so die Analyse bei «Heise».
Bei Millionen Anfragen summiert sich der Verbrauch aber erheblich. OpenAI und Google sprechen von stetigen Effizienzfortschritten, doch der steigende Nutzeranstieg verursacht einen wachsenden ökologischen Fussabdruck.

Wasserverbrauch für Kühlung der Rechenzentren zählt ebenfalls zu den Herausforderungen. Google gibt an, dass der Kühlwasserverbrauch gegenüber früheren Modellen deutlich reduziert wurde, doch der Gesamtverbrauch bleibt hoch.
Firmen wie Microsoft investieren Milliarden in energieeffiziente KI-Infrastrukturen, um die Klimaziele zu unterstützen, so «Heise».
Technologische Fortschritte und ökologische Ziele
Google wies darauf hin, dass der Energieverbrauch pro Anfrage zwischen Mai 2024 und Mai 2025 um das 33-Fache gesunken sei. Dies sei das Ergebnis verbesserter Modelle und Softwareoptimierungen, berichtet der «Spiegel».
Gleichzeitig setzen Tech-Unternehmen auf Nachhaltigkeit durch Grünstrom, vermehrte Effizienz und innovative Kühltechniken. Trotz einzelner Optimierungen mahnen Experten vor dem enormen Gesamtenergiebedarf.
Die Balance zwischen Innovation und Klimafreundlichkeit bleibt eine zentrale Herausforderung.