Helfen Corona-Massnahmen gegen das Chikungunya-Virus?
Tausende Menschen in China sind bereits mit dem durch Mücken übertragenen Virus infiziert. Die Behörden setzen teilweise Massnahmen ein, die an Corona erinnern.

In Südchina verbreitet sich das Chikungunya-Virus rasant. Mittlerweile gibt es fast 8000 Infizierte in der Provinz Guangdong, wie «Deutschlandfunk» berichtet.
Die Symptome ähneln einer starken Grippe, mit Fieber und langanhaltenden Gelenkschmerzen. Das Virus wird durch die asiatische Tigermücke übertragen.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet laut Gesundheitsbehörden nicht statt, wie die Weltgesundheitsorganisation bestätigt.
Massnahmen erinnern an Corona
Behörden reagieren mit harten Eindämmungsstrategien, die an Corona erinnern. In besonders betroffenen Städten müssen Apotheker die Identität der Käufer von Medikamenten erfassen.

Infizierte werden teilweise eine Woche in eigens vorbereiteten Krankenabteilungen isoliert. Nach Rückkehr aus Risikogebieten ordnen Städte eine vierzehntägige Heimquarantäne an, meldet die «Heute».
Zusätzlich setzen die Städte auf kreative Wege zur Eindämmung, wie die «Tagesschau» berichtet: In Teichen werden larvenfressende Fische ausgesetzt und Elefantenmücken sollen die gefährlichen Tigermücken auffressen.
Wirksamkeit von Corona-Massnahmen gegen Virus
Experten betonen, dass Massnahmen, die während Corona zum Einsatz kamen, bei Chikungunya deutlich weniger Effekt haben. Dazu zählten etwa Isolation, Kontaktnachverfolgung oder Quarantäne.
Dies liegt daran, dass die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch, sondern durch Mückenstiche übertragen wird, erklärt das Robert Koch-Institut. Die wichtigsten Präventionsmethoden sind demnach Mückenschutz und Impfungen.
Dazu zählen das Tragen von langer Kleidung, die Anwendung von Insektenschutzmitteln sowie das Vermeiden von stehenden Gewässern im Wohnumfeld.
Impfstoffe und internationale Empfehlungen
Für Chikungunya stehen mittlerweile zwei Impfstoffe zur Verfügung. Die STIKO empfiehlt Reisenden und gefährdeten Gruppen, entweder den Lebendimpfstoff Ixchiq oder den Totimpfstoff Vimkunya einzusetzen.

Die Impfung schützt gezielt vor einer Infektion, ganz unabhängig von Quarantänemassnahmen. Laut der «Heute» ist der Zugang zu den Impfstoffen regional noch eingeschränkt.
WHO warnt vor globaler Ausbreitung
Die WHO mahnt, dass das Virus durch die internationale Verbreitung der Tigermücke weltweit auftreten kann, wie «Deutschlandfunk» berichtet.
Nur durch den Schutz vor Mücken und die Impfung lassen sich grössere Ausbrüche eindämmen.