China gratuliert neuem Papst – Hoffnung auf mehr Austausch
Peking hat sich optimistisch über die Beziehungen zum Vatikan unter dem neuen Papst Leo XIV gezeigt.

Im schwierigen Verhältnis zwischen China und dem Vatikan hofft Peking unter dem neuen Papst Leo XIV. auf mehr Austausch. Die Volksrepublik gratuliere Robert Francis Prevost zur Wahl und hoffe, dass der Vatikan unter seiner Führung weiter einen «konstruktiven Dialog» eingehen werde, sagte Aussenamtssprecher Lin Jian in Peking.
China hoffe ausserdem, dass beide Seiten den Austausch über internationale Themen vertiefen und gemeinsam die kontinuierliche Verbesserung der Beziehungen zwischen China und dem Vatikan fördern würden.
China und der Heilige Stuhl unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, da der Vatikan als einer von nur zwölf Staaten auf der Welt Taiwan – das offiziell Republik China heisst und von Peking beansprucht wird – anerkennt.
Taiwan begrüsst den neuen Pontifex
Taiwans Präsident Lai Ching-te schrieb in seiner Gratulationsbotschaft an Leo XIV.: «Wir freuen uns darauf, unsere diplomatischen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl, die seit 83 Jahren bestehen, weiter auszubauen, um Frieden, Gerechtigkeit, Solidarität und Wohlwollen zu fördern.»
Das Verhältnis zwischen China und dem katholischen Kirchenstaat ist auch angespannt, weil sich die kommunistische Partei bei der Berufung von katholischen Bischöfen eingemischt hatte, obwohl eine Berufung nur dem Papst vorbehalten ist.
Die von Peking zugelassenen Bischöfe wurden daher von der katholischen Kirche zunächst nicht anerkannt. Papst Franziskus hatte versucht, mit einer 2018 unterzeichneten Übereinkunft eine Lösung zu finden. Der Vatikan erkannte darin von Peking ernannte Bischöfe an. Viele sahen darin ein Einknicken vor China.