Russland hat im Ukraine-Krieg immer mehr Niederlagen zu verzeichnen. Als ein russischer Kriegskorrespondent davon berichtet, wird er schnell abgewürgt.
Als ein Kriegskorrespondent die Wahrheit über den Ukraine-Krieg erzählt, beendet die TV-Moderatorin das Interview schnell. - Twitter / @ francis_scarr

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kriegskorrespondent erklärt, die russische Armee schreite in der Ukraine kaum voran.
  • Davon will die Moderatorin von Russlands Staats-TVs allerdings nichts wissen.
  • Schnell unterbricht sie die Videoschalte.
Ad

Dieses Interview verlief anders als geplant: Der russischen Staats-TV-Moderatorin Olga Skabeyeva ist direkt von der Front im Ukraine-Krieg Korrespondent Dmitry Steshin zugeschaltet. Eigentlich will Skabeyeva von grossartigen Erfolgen der Russen-Armee hören. Doch was der Reporter berichtet, passt so gar nicht in Wladimir Putins Kriegspropaganda.

«Gibt es Ortschaften, die wir in sehr naher Zukunft einnehmen können?», fragt die Moderatorin. «Oder zählen wir aktuell unseren Fortschritt in Metern und Kilometern sehr langsam?»

Im Ukraine-Krieg: «Kommen täglich drei Zentimeter voran»

Daraufhin entgegnet Steshin, indem er einen befreundeten Scharfschützen nahe Donezk zitiert: «Wir kommen jeden Tag drei Zentimeter voran.» Er fügt hinzu: «Kein Kommentar.»

donezk
Ukrainische Soldaten an der Frontlinie in Donezk im Ukraine-Krieg. - AFP/Archiv

Es ist zu sehen, wie die Moderatorin tief durchatmet. Offenbar muss sie sich kurz sammeln, ehe sie die Videoschalte schnell abmoderiert und sich vom Korrespondenten verabschiedet. «Okay, danke dir vielmals, Dmitry Steshin», sagt sie. Dann wird die Verbindung unterbrochen und Skabeyeva wendet sich ihren Gästen im Studio zu.

Verfolgen Sie die neuesten Entwicklungen im Ukraine-Krieg?

Der Ukraine-Krieg läuft für Moskau aktuell nicht nach Plan. Seit Wochen führt die Ukraine erfolgreiche Gegenoffensiven durch. Am Mittwoch gab Russland den Rückzug aus der wichtigen Stadt Cherson bekannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass Putin die Region einfach so aufgibt.

Tausende Soldaten sollen bereits getötet worden sein.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Schweizer ArmeeUkraine KriegKrieg