Ukraine Krieg: Enger Verbündeter lässt Putin fallen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Armenien,

Armenien will keine Manöver mit Russland abhalten. Grund dafür ist aber nicht der Ukraine-Krieg, sondern der Konflikt um Bergkarabach.

Ukraine Krieg
Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan entfernt sich von Wladimir Putin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland verliert einen weiteren Verbündeten.
  • Armenien will die geplanten gemeinsamen Militärmanöver nicht abhalten.
  • Wegen des Bergkarabach-Konflikts orientiert sich das Land Richtung Westen.

Wegen des Ukraine-Kriegs wird Russland vom Westen grösstenteils isoliert. Auch China stellt sich nicht komplett hinter den Angreifer. Und nun scheint Kremlchef Wladimir Putin einen weiteren engen Verbündeten zu verlieren: Armenien.

Armenien ist eines der sechs Mitglieder der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), eines Militärbündnisses unter der Leitung Russlands. Doch Armenien wird die gemeinsam geplanten Militärmanöver im Rahmen der OVKS nicht abhalten. Darüber berichtet die «Bild».

Armenien
Russische Friedenstruppen in Armenien. - Keystone

Als Grund dafür gibt Ministerpräsident Nikol Paschinjan aber nicht etwa den Ukraine-Krieg an. Er stört sich viel mehr an Moskaus Aserbaidschan-freundliche Haltung im Konflikt um Bergkarabach. «Das ist neu und ein Problem», so Paschinjan.

«Wenn wir unsere Beziehungen in der Region nicht ändern, werden wir die bestehenden Bedrohungen nicht bewältigen können», sagt der Ministerpräsident. Man müsse flexibler sein, als man denke. Armenien will sich nicht nur von Moskau lossagen, sondern sich dem Westen annähern. Dafür wurde in den letzten Wochen intensiv mit Vertretern der USA und Frankreichs verhandelt.

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Für Russland kam die Ankündigung aus Jerewan überraschend. Kremlsprecher Dmitri Peskow spricht von einer «ziemlich neuen Erklärung». Er glaube, dass sich die OVKS-Länder in Verbindung setzen und die Details der Position Armeniens klären würden. Jerewan sei aber «in jedem Fall unser sehr enger Verbündeter», man werde den Dialog fortsetzen.

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