Palästinenser: Wieder Tote nahe einem Hilfszentrum in Gaza
Israelische Soldaten haben laut Angaben mindestens 13 Menschen nahe einem Verteilzentrum für Humanitäre Hilfe getötet.

Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben mindestens 13 Menschen nahe einem Verteilzentrum für Humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet. Zudem seien rund 105 Palästinenser bei dem Vorfall nahe dem sogenannten Nezarim-Korridor in der Mitte des Küstenstreifens verletzt worden, hiess es aus medizinischen Kreisen im nahe gelegenen Al-Auda-Krankenhaus. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das israelische Militär äusserte sich vorerst nicht zu dem Vorfall. Die Verteilstelle beim Nezarim-Korridor wird von der umstrittenen israelisch-amerikanischen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) betrieben. Im Umfeld der vier GHF-Zentren im Gazastreifen kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen.
Kontroverse um die Rolle des israelischen Militärs
Ein Vorwurf lautet, dass israelische Soldaten, die das Umfeld sichern sollten, immer wieder in die Menge der Hilfesuchenden geschossen haben. Die Armee bestreitet das. Nach UN-Angaben sollen auf diese Weise rund 900 Menschen ums Leben gekommen sein.
Das israelische Militär spricht in der Regel von Warnschüssen, die die Soldaten in die Luft abgeben würden. Die GHF-Zentren stehen international in der Kritik, weil die Hilfesuchenden sie nur über lange Wege erreichen können.
Laut Medienberichten bewegen sich grosse Menschenmengen durch aktive Kampfzonen. Sie gerieten auf diese Weise in das Schussfeld israelischer Stellungen.