Experten warnen vor Hungersnot im Gazastreifen
Internationale Ernährungsexperten warnen vor einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen – der schlimmsten Stufe einer Ernährungskrise.

Internationale Experten für Ernährungssicherheit warnen vor einer rapiden Verschlechterung der humanitären Situation im Gazastreifen. Nach einer aktuellen Zwischen-Einschätzung der IPC-Initiative zur Analyse von Ernährungskrisen zeichnet sich dort eine Hungersnot ab – also die schlimmste Form einer Ernährungskrise.
Sie setzt formell einen extremen Mangel an Nahrungsmitteln, akute Unterernährung und hungerbedingte Todesfälle voraus. Den Experten zufolge weisen jüngste Daten darauf hin, dass die ersten beiden Kriterien bereits erfüllt wurden – extremer Mangel an Nahrungsmitteln praktisch in den meisten Teilen des Gazastreifens und akute Unterernährung in Gaza-Stadt.
Konflikt verschärft humanitäre Krise
Der Konflikt und Vertreibungen haben sich laut IPC im Gazastreifen verschärft. Der Zugang zu Nahrungsmitteln, anderen lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen sei auf ein noch nie dagewesenes Niveau gesunken. «Es müssen sofortige Massnahmen ergriffen werden, um die Feindseligkeiten zu beenden und ungehinderte, grossangelegte, lebensrettende humanitäre Hilfe zu ermöglichen», fordern die Experten. Dies sei der einzige Weg, um weitere Todesopfer und katastrophales menschliches Leid zu verhindern.
Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem Hamas-Terroristen und andere Islamisten rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere aus Israel in den Gazastreifen verschleppt hatten. Israel reagierte darauf mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei in dem Küstengebiet mehr als 60.000 Menschen getötet.