Gaza-Krieg: Todeszahlen steigen, Hoffnung schwindet
Im Gaza-Krieg wurden laut örtlicher Behörde rund 60'000 Palästinenser getötet – viele davon Frauen und Kinder. Die Angaben gelten als glaubwürdig.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast 22 Monaten sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang 60.034 Palästinenser ums Leben gekommen. 145.870 weitere Menschen erlitten demnach Verletzungen, wie es in einer Mitteilung der Behörde hiess.
Demnach handelt es sich bei der Mehrheit der Opfer um Frauen, Minderjährige und ältere Menschen. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen und unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. Sie werden aber von UN-Organisationen als weitgehend zuverlässig angesehen.
Noch 50 Geiseln in Gaza
Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Israel reagierte auf das bislang beispiellose Massaker mit einer Militäroperation, um die Geiseln zu befreien und die Hamas zu zerschlagen. Der Grossteil der Verschleppten gewann im Zuge von zeitweisen Waffenruhen die Freiheit wieder. Derzeit hält die Hamas nach israelischen Angaben noch 50 Geiseln fest, von denen 20 noch am Leben sein sollen.
90 Prozent der Palästinenser in die Flucht getrieben
Der Gaza-Krieg brachte ein enormes Mass an Zerstörung über das abgeriegelte Küstengebiet, das in etwa so gross ist wie das Stadtgebiet von Bratislava. 90 Prozent der zwei Millionen Palästinenser wurden nach Angaben von Hilfsorganisationen durch die Kampfhandlungen teils mehrfach in die Flucht getrieben.
Die zivile Infrastruktur – Krankenhäuser, Schulen, Moscheen, Betriebe – wurde demnach weitgehend zerstört. Ein weiterer Vorwurf lautet, dass israelische Blockaden das palästinensische Gebiet an den Rand einer Hungersnot gebracht hätten. Israel bestreitet das.
Israel wirft der Hamas im Gegenzug vor, dass sich ihre Kämpfer hinter der Zivilbevölkerung verstecken und Schulen, Krankenhäuser, Moscheen und Universitäten als Operationsbasen missbrauchen.
Israels Armee gibt die Zahl der eigenen gefallenen Soldaten mit 454 an. Diplomatische Bemühungen um die Herbeiführung einer weiteren 60-tägigen Waffenruhe stecken derzeit fest.