Der ehemalige Regierungschef Malaysias Najib Razak steht wegen Korruptionsanschuldigungen vor Gericht. Gegen das gefällte Urteil wird nun Berufung eingelegt.
Najib Razak
Ex-Regierungschef Razak auf dem Weg zur Verhandlung - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Najib Razak wurde zu zwölf Jahren Gefängnis und einer sehr hohen Geldstrafe verurteilt.
  • Die Verteidigung spricht beim Urteil von einem «Justizirrtum».

Vor einem Gericht in Malaysia hat der Berufungsprozess im Fall des wegen Korruption verurteilten ehemaligen Regierungschefs Najib Razak begonnen.

Verteidigung glaubt an erfolgreiche Berufung

Razaks Verteidigung bezeichnete das Urteil nach dem Ende des erstens Verhandlungstages am Montag gegenüber Journalisten als «Justizirrtum». Sollte es beim Urteil bleiben, stehen Razak zwölf Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe von fast 42 Millionen Euro bevor.

Seiner Verteidigung argumentiert unter anderem, der Richter habe in dem ersten Verfahren nicht ausreichend Erfahrung im Umgang mit Strafsachen gehabt. «Alleine das sollte diese Berufung erfolgreich machen», sagte der Anwalt Muhammad Shafee Abdullah. Razak, der derzeit gegen Kaution frei ist, war im Juli vergangenen Jahres verurteilt worden.

Razak soll aus Staatsfonds gestohlen haben

Dabei handelte es sich nur um einen von mehreren Prozessen gegen den Ex-Regierungschef, der 2018 unter Korruptionsvorwürfen abgewählt worden war. In seiner Regierungszeit waren Milliardensummen aus dem Staatsfonds veruntreut worden.

Dem früheren Ministerpräsidenten wird vorgeworfen, Riesensummen aus dem Fonds gestohlen zu haben. Damit soll er unter anderem den privaten Kauf von Luxuswohnungen und Kunstwerken finanziert haben. Im ersten Prozess geht es um rund 8,5 Millionen Euro, die Razak auf private Konten abgeführt haben soll.

Antrag auf Prozessverschiebung war abgelehnt worden

Die Verteidigung argumentiert, dass Razak von den Überweisungen nichts gewusst habe. Sie macht den Investor Low Taek Jho als Drahtzieher verantwortlich. Dessen Aufenthaltsort ist derzeit unbekannt, gegen ihn laufen jedoch Verfahren in den USA und in Malaysia.

Razaks Anwälte hatten bei Prozessbeginn eine Verschiebung um einen Monat gefordert, um weiteres Beweismaterial zu bekommen. Die Richter lehnten die Bitte ab. Das Verfahren soll bis zum 22. April dauern.

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