Im Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB versucht der frühere Regierungschef des Landes, Najib Razak, eine Verschiebung der Gerichtsverhandlung gegen ihn zu erreichen.
Malaysias Ex-Regierungsschef Najib Razak
Malaysias Ex-Regierungsschef Najib Razak - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Najib wirbt vor Gerichtsverhandlung um öffentliche Aufmerksamkeit.

Vor dem Prozessauftakt am Dienstag beantragten Najibs Anwälte einen Aufschub aus formaljuristischen Gründen. Das Berufungsgericht in Kuala Lumpur wollte darüber noch am Montag entscheiden.

Der malaysische Staatsfonds 1MDB steht im Zentrum eines der grössten Betrugsskandale der Finanzgeschichte. Bis zu drei Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) sollen nach Angaben von malaysischen und US-Justizbehörden veruntreut worden sein, unter anderem von malaysischen Spitzenpolitikern.

Najib, der bei der Parlamentswahl im vergangenen Mai eine schwere Niederlage erlitten und sein Amt verloren hatte, sieht sich dabei mit einer Vielzahl von Untreue-, Korruptions- und Machtmissbrauchsvorwürfen konfrontiert. Verwandte und Vertraute des ehemaligen Regierungschefs sollen mit Geld aus dem Fonds unter anderem Luxuswohnungen in New York und Gemälde von Van Gogh gekauft haben. Mehrere Milliarden Dollar verschwanden in dunklen Kanälen.

Wichtige Bankgeschäfte für den Fonds wickelte die US-Investmentbank Goldman Sachs ab. Für das New Yorker Geldhaus bedeutet der Skandal um 1MDB einen schweren Imageschaden.

Najib versuchte vor Beginn der juristischen Aufarbeitung des Skandals in Malaysia indes, sich öffentlichkeitswirksam darzustellen: So attackierte er in den vergangenen Wochen die neue Regierung wegen deren Sozialpolitik - und nahm, umringt von Backgroundsängern, eine Cover-Version eines R&B-Hits aus den 1970er Jahren auf.

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