Regenbogenfarben stellen für die malaysische Regierung wohl eine Bedrohung dar. Deshalb wurden Uhren von Swatch beschlagnahmt. CEO Hayek ist besorgt.
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In Malaysia wurden Swatch-Uhren der «Pride»-Kollektion beschlagnahmt. - Swatch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swatch-Uhren der «Pride»-Kollektion wurden in Malaysia beschlagnahmt.
  • Grund dafür sind die Regenbogenfarben, welche die LGBT-Gemeinschaft repräsentieren.
  • Der Konzern bestätigt die Razzia und zeigt sich besorgt über das Vorgehen.

Die malaysische Regierung geht gegen Uhren vor: In elf Läden in dem Land sollen Zeitmesser von Swatch in Regenbogenfarben der «Pride»-Kollektion beschlagnahmt worden sein.

Konservativen und religiösen Parteien gefällt die Repräsentation der Farben der LGBT-Community nicht, die schwule, lesbische, bisexuelle und Trans-Menschen repräsentiert. Homosexualität ist in Malaysia strafbar, wenn sie zur Anzeige gebracht wird.

Hayek: Regenbögen tauchen am Himmel Malaysias auf

Die Swatch Group mit Sitz in Basel hat die Razzien bestätigt. Gegenüber dem malaysischen Lifestyle-Portal «Options» sagte der CEO Nick Hayek: «Wir bestreiten nachdrücklich, dass unsere Uhrenkollektion in Regenbogenfarben und mit einer Botschaft des Friedens und der Liebe für irgendjemanden schädlich sein könnte.»

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Nick Hayek äusserte sich besorgt über das Vorgehen der malaysischen Behörden. - Keystone

Politische Absichten wies Hayek zurück – und stichelte. «Wir fragen uns, wie das Ministerium für innere Angelegenheiten die vielen schönen natürlichen Regenbögen beschlagnahmen will.» Diese würden tausendmal im Jahr am Himmel Malaysias auftauchen.

Der Konzern will die beschlagnahmte Ware auf dem Rechtsweg zurückfordern.

Tragen Sie eine Swatch-Uhr?

Die Vorgeschichte der Razzia beginnt aber eigentlich bei Coldplay. Die Band unterstützt die LGBT-Gemeinschaft und sollte im kommenden November ein Konzert in Kuala Lumpur spielen. Konservative in Malaysia zeigten sich darüber nicht besonders erfreut.

Es wurde dazu aufgerufen, Swatch-Uhren wegzuwerfen, weil die Marke Produkte in Regenbogenfarben anbiete. Dieser Aufruhr soll die Behörden erst dazu verleitet haben, der Sache nachzugehen. Sie stützten sich dabei auf ein Gesetz aus dem Jahr 1948: Diese besagt, dass Firmen mit Strafen rechnen müssen, wenn sie sittenwidrige Artikel verkaufen.

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