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Swatch-Chef Nick Hayek wettert gegen Zolldeal

Swatch-Chef Nick Hayek kritisiert den Bundesrat im Zoll-Streit: Er habe nicht gekämpft und schon sein ganzes Pulver verschossen.

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Swatch-Chef Nick Hayek kritisiert den Bundesrat. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nick Hayek kritisiert den Bundesrat, er habe im Zollstreit nicht gekämpft.
  • Sollte Washington weitere Forderungen stellen, habe man kein Pulver mehr.
  • Er fordert, man hätte Zeichen an die USA schicken solle, beispielsweise im Jet-Streit.

Von 39 Prozent auf 15 Prozent werden die USA die Zölle für Güter aus der Schweiz senken. Die gemeinsame Absichtserklärung im Zollstreit bringt Bern aber auch Kritik ein, beispielsweise von Nick Hayek, dem Konzernchef der Swatch Group.

Gegenüber der «NZZ» und «SRF» will er dann auch nicht von einem Deal sprechen, man habe ja noch gar nichts. Die Senkung der Zölle sei zwar eine Verbesserung, doch der Preis dafür sei hoch, die Schweiz habe sich erpressbar gemacht.

Zudem habe sich Bern nicht gegen Donald Trump gewehrt. «Eine Kapitulation nach einem Kampf ist eine Sache. Aber die Schweiz hat kapituliert, ohne zu kämpfen.»

Hayek äusserte die Befürchtung, dass Washington weitere Forderungen stellen könnte. In diesem Fall sei nun alles Pulver bereits verschossen. «Sie haben ja schon alle geschickt, die Geschenke bringen», sagte er. Damit spielt er auf die Verhandlungsstrategie des Bundesrats und den Besuch von Schweizer Wirtschaftsvertretern im Weissen Haus.

Bist du zufrieden mit der Reaktion des Bundesrates auf die Zölle?

International sei der Besuch der Schweizer Unternehmer-Delegation bei Donald Trump kritisch kommentiert worden. Teils wurde gar gefragt, ob das Korruption sei. So stärke man die Position der Schweiz nirgends auf der Welt.

Der Uhren-Patron erklärt, was der Bundesrat hätte machen können: «Man hätte beispielsweise mal Frankreich anrufen können, die haben ja den Rafale-Kampfjet.» Das wäre eine Alternative dazu gewesen, den USA in der Preisdiskussion um den F-35-Jet immer weiter entgegenzukommen. Man hätte den Weg mit dem Rafale nicht beschreiten müssen, doch der Anruf hätte ein Signal an die USA gesendet.

Nick Hayek: Zölle bezahlen in die US-Konsumenten

Auch mit den Investitionen in Forschung und Entwicklung hätte der Bundesrat es ähnlich machen können. So wäre eine Ankündigung, weniger investieren zu wollen, möglich gewesen. Auch das hätte man nicht umsetzen müssen, doch es wäre eine andere Geisteshaltung gewesen.

Schon bei der Ankündigung der Zölle von 39 Prozent forderte Nick Hayek ein starkes Auftreten Berns gegenüber Trump. Beispielsweise schlug er als Gegenmassnahme eine Exportsteuer von 39 Prozent auf Goldbarren vor.

Dabei sagt er gegenüber der «NZZ» auch, dass die Zölle für seine Swatch Group kein Problem seien. Denn bezahlen würden dies die amerikanischen Konsumenten.

Kommentare

User #6289 (nicht angemeldet)

Die Schweiz hat sich nicht erpressbar gemacht; Sie war es schon immer! Nur Geld regiert hier, alles andere sind Kollateralschäden, und die sind verschmerzlich, für ein rein wirtschaftlich orientiertes System. Menschen hin oder her, Hauptsache der Rubbel rollt.

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