Wegen der Pandemie waren die Olympischen Spiele auf 2021 verschoben worden. Jetzt ruft Japans Regierung die Bürger dazu auf, zu Hause zu bleiben. Ein kompletter Lockdown ist es jedoch nicht.
Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz geht im Regen an einem Banner der Olympischen Spiele Tokio 2020 vorbei. Foto: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz geht im Regen an einem Banner der Olympischen Spiele Tokio 2020 vorbei. Foto: Eugene Hoshiko/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angesichts weiter steigender Infektionszahlen weitet Japan den Corona-Notstand weniger als drei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen nochmals aus.

In den Präfekturen Hokkaido, Okyama und Hiroshima müssten bis 31. Mai ebenfalls strengere Restriktionen umgesetzt werden, gab der zuständige Minister Yasutoshi Nishimura bekannt. Die Regierung hatte erst kürzlich den Notstand für die Olympia-Stadt Tokio abermals verlängert und auf insgesamt sechs Regionen ausgeweitet. Für Hokkaido, Okayama und Hiroshima war eigentlich nur ein Quasi-Notstand vorgesehen gewesen, doch Experten drängten darauf, auch dort strengere Massnahmen zu ergreifen.

Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: Restaurants und Bars sollen keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schliessen. Die Bürger sind dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Unternehmen sollen Heimarbeit ermöglichen. Grosse Komplexe wie Kaufhäuser und Kinos sollen entweder geschlossen bleiben oder früher schliessen. Grössere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar inzwischen wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5000 Zuschauern.

Die Olympischen Spiele waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden. In Umfragen spricht sich eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele aus. Die Regierung und das Internationale Olympische Komitee (IOC) betonen jedoch immer wieder, dass die Spiele ungeachtet des äusserst langsamen Impftempos in Japan wie geplant und für jeden «sicher» stattfinden sollen.

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