Iran: Kein Corona-Lockdown trotz steil steigender Opferzahlen
Im Iran hat der Gesundheitsminister wegen der steigenden Infektionszahlen einen Lockdown beantragt. Dieser wurde nun abgelehnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Iran sind kürzlich die Opfer und Infektionszahlen um das Coronavirus gestiegen.
- Minister Said Namaki beantragte deswegen einen zweiwöchigen Lockdown.
- Dieser wurde allerdings vom Corona-Krisenstab abgelehnt.
Trotz steigender Opfer- und Infektionszahlen wurde im Iran der Eilantrag des Gesundheitsministers für einen Corona-Lockdown abgelehnt. Medienberichten zufolge stimmte der Corona-Krisenstab am Dienstag einstimmig gegen den Antrag des Ministers Said Namaki.
Namaki hatte wegen der drastisch steigenden Anzahl der täglichen Corona-Toten und Neuinfektionen einen zweiwöchigen Lockdown beantragt. Die Gründe wurden nicht genannt, aber laut Beobachtern spielten wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle.
Delta verschärft Corona-Lage im Iran
Eine rasante Ausbreitung der Delta-Variante in den letzten Wochen hat die Corona-Krise im Iran erheblich verschärft. Im Durchschnitt gibt es alle drei Minuten einen Toten und alle drei Sekunden einen neu Infizierten. Auch am Dienstag wurden über 500 Corona-Tote und fast 40'000 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Opfer im Iran liegt nun bei über 95'000, die der Infektionen bei mehr als 4,2 Millionen.
In vielen Städten sind Ärzte und Pflegepersonal total überfordert, da die Notaufnahmen mit neuen Corona-Patienten überfüllt sind. Auch die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Iraner kommt wegen der Wirtschaftskrise nur schleppend voran. Bislang konnten lediglich 3,3 Millionen Iraner doppelt geimpft worden.