Iran empört über Idee zur möglichen Golf-Umbenennung
Irans Aussenminister Abbas Araghtschi verurteilt den US-Bericht zur möglichen Umbenennung des Persischen Golfs scharf.

Irans Aussenminister hat die in einem US-Bericht aufgegriffene Idee zur Umbenennung des Persischen Golfs scharf kritisiert.
«Hoffen wir, dass die absurden Gerüchte über den PERSISCHEN Golf, die derzeit kursieren, nichts weiter sind als eine Desinformationskampagne sogenannter ‹ewiger Krieger›, mit dem Ziel, Iraner weltweit zu verärgern und aufzuwühlen», schrieb Abbas Araghtschi auf der Plattform X.
Der Minister reagierte damit auf einen Bericht der Nachrichtenagentur AP, wonach US-Präsident Donald Trump vor seiner Nahostreise kommende Woche eine Umbenennung des Binnenmeers durch die USA in «Arabischer Golf» angeregt habe. In diesem Zusammenhang sprach Araghtschi von einer «feindseligen Absicht gegenüber dem Iran und seinem Volk». Es handle sich um eine Beleidigung für alle Iraner – unabhängig von Herkunft oder Wohnort.
Der Persische Golf bezeichnet das Binnenmeer zwischen dem Iran und der Arabischen Halbinsel. Die Bezeichnung geht auf die Antike zurück und war bereits in den Schriften altpersischer und griechischer Gelehrter gebräuchlich. Obwohl der Name in internationalen Dokumenten weitgehend verwendet wird, fordern einige arabische Staaten die Umbenennung in «Arabischer Golf» – ein politisch aufgeladener Streit, den Teheran als gezielte Provokation versteht.
Experte: Schlechter Zeitpunkt für Vorschlag
In den sozialen Medien äusserten sich Iranerinnen und Iraner unterschiedlichster politischer Ausrichtung – sowohl Regierungsanhänger im Iran als auch Exil-Aktivisten im Ausland – ungewöhnlich geschlossen und übten Kritik an einer möglichen Umbenennung durch die USA.
Ein Experte sprach von einem schlechten Zeitpunkt angesichts der Gespräche zwischen Washington und Teheran über Irans Atomprogramm. «Dies wird mit Sicherheit erhebliche negative Auswirkungen auf die Atomverhandlungen haben und könnte sogar unerwartete Reaktionen Irans hervorrufen», schrieb der Experte Abdolrasool Divsallar auf X.
Es wäre nicht Trumps erste geografische Umbenennung mit Konfliktpotenzial: Er hat bereits verfügt, dass der Golf von Mexiko nunmehr «Golf von Amerika» genannt werden soll. Die Nachrichtenagentur AP liegt deshalb im Streit mit dem Weissen Haus, weil sie den bisherigen Namen weiterverwendet und dafür aus dem Pressepool der US-Regierung ausgeschlossen wurde.