Hamas-Geisel Tal Shoham berichtet über Foltermethode
Die Horrorbilder der ausgehungerten Hamas-Geisel Evyatar David offenbaren das absichtliche Verhungernlassen durch die Terrororganisation.

Die Bilder des stark abgemagerten Evyatar David aus der Hand der Hamas schockieren. Tal Shoham, selbst 505 Tage in Gefangenschaft, beschreibt die grausamen Umstände: «Das ist absichtliches Verhungernlassen», schildert er im «Tagesthemen»-Interview.
Shoham war zusammen mit David in einem engen Tunnel ohne ausreichendes Licht und Essen gefangen. Während Hamas-Kämpfer Fleisch und Fisch verzehrten, bekamen die Geiseln oft nur ein kleines Stück Pitabrot für 24 Stunden.
Shoham verlor laut der «Tagesschau» während der Gefangenschaft rund 30 Kilo, seine Mitgefangenen mindestens 25.
Wenig Nahrung von Hamas: Geisel bekam Skorput
David entwickelte Skorbut, eine schwere Vitamin-C-Mangelkrankheit durch die katastrophalen Bedingungen. Shoham fürchtet daher, dass David nur noch wenige Tage zu leben hat.
Die Hamas veröffentlichte zudem ein Propagandavideo, das ihn beim Graben seines eigenen Grabes zeigt. So will sie Druck auf Israel ausüben, wie die «Zeit» berichtet.
Shoham sagt, die Veröffentlichung des Videos soll die Geiseln mit den hungernden Kindern in Gaza vergleichen. So berichtet es die «Tagesschau» weiter.
Netanjahu verurteilt Vorgehen
Israels Premier Netanjahu verurteilte das Vorgehen als «zynisch und abscheulich».
EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas nannte die Zustände «erschreckend» und forderte laut dem «Tagesspiegel» die sofortige Freilassung aller Geiseln.

Die internationale Gemeinschaft steht somit unter Druck, die inhaftierten Geiseln zu retten. Familienangehörige haben zudem die Verbreitung der Videos unterstützt, um laut dem «Stern» die Freilassung zu erzwingen.
Hamas halten rund 50 Geiseln gefangen
Die Hamas hält derzeit offenbar etwa 50 Geiseln, von denen laut der «Tagesschau» nur 20 noch leben sollen. Humanitären Organisationen wird bisher der Zugang verwehrt.
Die Situation der Gefangenen bleibt somit dramatisch und erfordert sofortige humanitäre Interventionen.
Das absichtliche Verhungernlassen gilt als schwere Verletzung der Menschenrechte. Es ist ein grausames Mittel der psychologischen Folter in einem Konflikt, dessen Ende bislang nicht absehbar ist.