In Thailand sind wegen der seit Wochen andauernden Demonstrationen für mehr Demokratie erstmals zwei Aktivisten festgenommen worden.
Proteste in Thailand
Proteste in Thailand - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktivisten demonstrieren seit Wochen gegen militärnahe Regierung .

Der Menschenrechtsanwalt Anon Numpa, einer der Anführer der Proteste, wurde am Freitag vor seinem Haus in Bangkok festgenommen. Der 35-Jährige werde beschuldigt, zu «Unruhen angestachelt und Chaos im Königreich ausgelöst» zu haben, sagte eine Polizeibeamter. Auch der Aktivist Panupong Jadnok wurden in Gewahrsam genommen.

Der Verband thailändischer Menschenrechtsanwälte bestätigte die Festnahmen. Den beiden Männern wird demnach unter anderem Aufwiegelung während einer Kundgebung in Bangkok am 18. Juli vorgeworfen. Ausserdem sollen sie durch ihre Teilnahme an der Versammlung gegen Corona-Schutzmassnahmen verstossen haben.

In den vergangenen Wochen fanden landesweit fast täglich Demonstrationen gegen die militärnahe Regierung unter Ex-Armeechef Prayut Chan-O-Cha statt. Einige Aktivisten fordern zudem eine Reform des Gesetzes zum Schutz der Monarchie, das drakonische Strafen für Kritik am Königshaus vorsieht. Mit Verweis auf dieses Gesetz wird freie Meinungsäusserung in Thailand regelmässig unterbunden.

Das Militär hatte sich 2014 in Thailand an die Macht geputscht. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl im vergangenen Jahr ging Ex-Armeechef Prayut als Sieger hervor. In den vergangenen knapp 90 Jahren gab es in dem südostasiatischen Land zwölf erfolgreiche Militärputsche.

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