Französische Stadt jagt Grüsel-Hündeler mit DNA
Hündeler, die den Kot ihrer Tiere liegen lassen, fliegen auf. Die Stadt Saint-Omer in Frankreich greift zu DNA-Proben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Saint-Omer sagt mit DNA-Proben dem Hundekot den Kampf an.
- Mittels DNA-Proben identifiziert die Gemeinde Hundehalter, die Häufchen liegenlassen.
- Die Massnahme zeigt Erfolg.
Bei Ywan Schürmann dampfte die Kacke. Regelmässig liess ein Hundehalter die Exkremente seines Vierbeiners auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese liegen.
An der Gemeindeversammlung in Egerkingen SO setzte er sich 2024 deshalb für eine Datenbank ein. In dieser sollten DNA-Proben von Hundekot gespeichert werden. Damit könnten Grüsel-Hündeler zur Rechenschaft gezogen werden.
Schürmanns Antrag scheiterte an der Gemeinderversammlung kläglich. Abgesehen von ihm stimmte kein einziger Stimmbürger für die Datenbank.
Tatsächlich gibt es aber Gemeinden, die mit DNA-Proben Grüsel-Hündelern den Kampf ansagen.
Busse von 250 Franken
In der nordfranzösischen Stadt Saint-Omer müssen Hündeler ihr Tier seit sechs Monaten einem Gen-Test unterziehen. Dies berichtet «Le Parisien».
Wird Hundekot liegengelassen, entnimmt die Gemeinde eine Kotprobe und schickt diese ins Labor. Das identifiziert den Hund und damit dessen Halterin oder Halter. In der Folge kassiert die Person eine Busse von knapp 250 Franken.
Stadtpräsident François Decoster bezeichnet die Massnahme als letztes Mittel. Reinigungsdienste, Sensibilisierungskampagnen oder das Verteilen von gratis Hundesäckli hätten keinen Erfolg gebracht, erklärt er.
40 Prozent weniger Hundekot
Die DNA-Proben haben die Situation deutlich verbessert.
Seit Juni registriert die Gemeinde rund 40 Prozent weniger Hundekot auf dem getesteten Gebiet – rund 20 Prozent des Stadtgebiets.
Doch die Anti-Kack-Massnahme hat auch ihren Preis. 42'000 Franken kostet sie über zwei Jahre.
Die Kosten reuen den Stadtpräsidenten nicht. Im Vergleich zum Jahresbudget für die Stadtreinigung von knapp 800'000 Franken sei dies relativ wenig, sagt François Decoster.

















